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Portal Medizinischer Datenmodelle

Fachliche Zuordnung Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256379806
 
Der Erfolg medizinischer Forschung hängt wesentlich von effizienten Informationssystemen ab. Aktuell basieren die meisten dieser Systeme auf heterogenen und proprietären Datenmodellen, die das wissenschaftliche Arbeiten erschweren. Daher gibt es einen großen Bedarf für Informationsinfrastrukturen, die es ermöglichen, medizinische Datenmodelle auf nationaler und internationaler Ebene auszutauschen und zu vereinheitlichen - eine anspruchsvolle Aufgabe im Hinblick auf die Komplexität von Patientendaten: ca. 100.000 Konzepte sind erforderlich, um die klinischen Eigenschaften von Patienten beschreiben zu können.Mit dem beantragten Projekt soll erstmalig eine Plattform entstehen, die eine nachhaltige Bereitstellung, Nachnutzung und Qualitätssicherung medizinischer Datenmodelle auf internationaler Basis ermöglicht. Hauptziel ist es, das bereits als Prototyp existierende Portal Medizinischer Datenmodelle (www.medical-data-models.org) so weiter zu entwickeln, dass dieses als „globales Nachschlagewerk“ für medizinische Datenmodelle allen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt werden kann. Die Universitätsbibliothek Münster bringt ihre Expertise für nachhaltige, qualitativ hochwertige Informationsinfrastrukturen von technischer, inhaltlicher und organisatorischer Seite in dieses Projekt ein.Derzeit umfasst das Portal über 12.500 Datenmodelle und ist nach Kenntnisstand des Antragsstellers das größte derartige System weltweit (kein vergleichbares System in DFG-Portal bzw. MERIL-Datenbank). Im Laufe des Projekts soll der Inhalt auf mindestens 20.000 Modelle anwachsen, um relevante Datenmodelle aus forschungsaktiven europäischen Kliniken einzubeziehen. Durch die Mitwirkung von Experten soll die Qualität der Modelle verbessert werden, insbesondere in der Onkologie.Neue Informatik-Werkzeuge werden entwickelt und bereit gestellt, um medizinische Datenmodelle zu erzeugen und zu verarbeiten. Exportfunktionen sollen entwickelt werden, damit die Modelle von einer großen Gruppe von Wissenschaftlern genutzt werden können. Semantische Annotation basierend auf internationalen Standards, professionelle Pflege der Inhalte, Feedback durch die Nutzer, flexible Suchfunktionen und Format-Konverter sind wichtige Services des Systems. Open access und die Prinzipien von linked open data werden angewandt.Zu erwartender Nutzen für die Scientific Community: Medizinische Datenmodelle können deutlich besser und zugleich schneller entwickelt werden. Die Standardisierung von Datenmodellen mit semantischer Annotation wird gefördert und die Datenflüsse zwischen Informationssystemen werden verbessert, insbesondere zwischen elektronischen Patientenakten und Daten-haltungssystemen in der medizinischen Forschung. Der vorhandene Prototyp des Portals wurde bei mehreren nationalen und internationalen Konferenzen erfolgreich präsentiert und der Bedarf für diese Informationsinfrastruktur von Seiten der Scientific Community ist belegt.
DFG-Verfahren Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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