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Evolution von Lebenslaufmerkmalen und Alterung bei Termiten

Antragstellerin Professorin Dr. Judith Korb
Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256580001
 
Warum und wie altern Organismen? Ein zentrales Konzept, welches diesen ultimaten und proximaten Ansatz an evolutionäre Fragestellungen integriert, ist die Idee eines trade-offs zwischen Fekundität und Langlebigkeit, der fast universell bei allen vielzelligen Organismen auftritt: eine erhöhte Fekundität geht mit direkten und indirekten Kosten einher, die als Konsequenz die Langlebigkeit reduzieren. Soziale Insekten, wie die Honigbiene, Ameisen und Termiten, sind auffällige Ausnahmen: bei ihnen sind die Individuen mit der höchsten Fekundität, die Königinnen (bei Termiten auch die Könige), die langlebigsten Organismen mit einer Lebensspanne, die bis zu zwei Größenordnungen höher ist als die der sich nicht-fortpflanzenden Arbeiter. Wir möchten Alterung und den Fekunditäts/Langlebigkeits trade-off bei Termiten auf der proximaten und ultimaten Ebene untersuchen. In unserem ersten Projektteil wollen wir molekulare Alterungsnetzwerke anhand neu verfügbarer genomischer Daten für Termiten analysieren, um Unterschiede zu anderen Organismen herauszufiltern. Ein Schwerpunkt bildet hier der Vergleich mit sozialen Hymenopteren und nicht-sozialen Insekten. Zusätzlich wollen wir testen, ob ein erhöhtes Investment in molekulare Erhaltungsprozesse die Langlebigkeit bei Königinnen erklären kann. In unserem zweiten Projektteil kombinieren wir proximate und ultimate Ansätze und untersuchen experimentell den Einfluss verschiedener biotischer und abiotischer Faktoren auf die Langlebigkeit und Fekundität. Wir testen, ob diese Faktoren die Königinnen und Arbeiter in gleichem Ausmaß beeinflussen, indem wir Fitness-Parameter und physiologische Alterungsmarker messen. Durch die Verknüpfung der proximaten mit der ultimaten Perspektive und den Einsatz sowohl molekular-genomischer Werkzeuge als auch verhaltensbiologisch /ökologischer Experimente zielt unser Projekt auf ein umfassenderes Verständnis von Alterung und der Evolution von Life history Merkmalen (Lebenslaufmerkmalen).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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