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Geschichte Kanadas. Ein Überblick

Antragsteller Professor Dr. Thomas Welskopp (†)
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 257865775
 
Ziel des Forschungsprojektes ist eine Gesamtdarstellung der Geschichte Kanadas. Diese neue Synthese soll im Mittelpunkt der Projektarbeit stehen; gleichwohl wird das Generalthema von thematisch enger geschnittenen Detailstudien (Aufsätzen) flankiert. Mein Projekt zielt nicht auf eine herkömmliche politische Nationalgeschichte, sondern geht darüber hinaus. Eine politische Nationalgeschichte hat sicher ihre Berechtigung; mir geht es aber um den Versuch einer reflektierten Geschichte, die den Eigentümlichkeiten Kanadas und seiner Geschichte Rechnung trägt. Eine Geschichte Kanadas muss, wie die Explikation meiner Leitfragen zeigt, aufgrund ihrer Besonderheiten anderen Kriterien folgen als etwa eine Geschichte Irlands oder Südafrikas. Avisierte Zielgruppe(n) der zu schreibenden Geschichte Kanadas sind v.a. interessierte Bildungsbürger, natürlich auch Kanadadisten und, last not least, theoriebewusste Historiker, die sich vielleicht weniger für die wechselvolle kanadische Geschichte als für die theoretischen Überlegungen des Projektes interessieren, die über die Geschichte Kanadas hinausweisen sollen. Die Leitfragen sind auf vielfältige Art miteinander verbunden; z.T. überschneiden sich einzelne Gesichtspunkte (im Folgenden als Stichpunkte): (1) Der Gegensatz zwischen Natur und Zivilisation; die Entdeckungsgeschichte Kanadas; die überreichlichen natürlichen Ressourcen, ihre Nutzung und Nutzbarmachung; die Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft; die permanente Auseinandersetzung mit den geographischen und klimatischen Bedingungen; (2) die Geschichte Kanadas als transnationale Geschichte: die sukzessive Besiedlung des heutigen Territoriums Kanada und die Bevölkerungsentwicklung, die Entdeckungs- und Besiedlungsgeschichte; (3) die Geschichte Kanadas als transkulturelle Geschichte: das wechselhafte Verhältnis von Ureinwohnern (Indianer, sog. Métis sowie Inuit) einerseits und den "Entdeckern", d.h. Kolonisatoren bzw. Einwanderen anderseits; (4) die sukzessive Herausbildung staatlicher Unabhängigkeit; (5) der Antagonismus zwischen französischer bzw. französischsprachiger Kultur einerseits und englischer bzw. englischsprachiger Kultur andererseits; Bilingualität und Sprachenproblematik; der Sonderfall Quebec: die Nationsfrage; (6) das Verhältnis von Zentren und Provinz; das prekäre Verhältnis von Provinzen, die zunehmend divergierende Partikularinteressen durchzusetzen versuchen, und der Bundesregierung; (7) die kanadische Gesellschaftsgeschichte und ihre Prägung durch Antagonismen und ethnische Zugehörigkeiten und Zuweisungen; (8) Probleme, die aus der Spezifik Kanadas als Einwanderungsland resultieren; der ethnische Multikulturalismus; (9) das Verhältnis zu bzw. die Abhängigkeit von Europa, insbesondere von Großbritannien; (10) das komplexe (wirtschaftliche, politische, kulturelle) Verhältnis zum südlichen Nachbar, den USA; (11) die Stellung Kanadas in der Weltgesellschaft; die Spezifka der kanadischen Außenpolitik und Diplomatik.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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