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Vampir Fledermaus Virom: Evolutions Auswirkungen in einem immunologischen Kontext
Antragsteller
Professor Alex Greenwood, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Virologie
Virologie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258361275
Die Überwachung von Wildtieren spielt eine wichtige Rolle beim Nachweis von Viren mit zoonotischem Potenzial, die ein Gesundheitsrisiko sowohl für Menschen als auch für andere Tiere darstellt. Mehrere Viren wurden vor kurzem in verschiedenen Fledermausarten beschrieben und viele von ihnen haben medizinische Bedeutung, wie SARS. Allerdings wurden Virusüberwachungsstudien ausschließlich bei insekten oder obstfressenden Fledermäusen durchgeführt und haben sich hauptsächlich auf die Abwesenheit oder das Vorhandensein von Viren beschränkt. Es ist wenig bekannt über die virale Epidemiologie und Vielfalt bei der Gemeinen Vampirfledermaus, Desmodus rotundus. Das Fressverhalten der Vampirfledermaus beinhaltet einen engen Körperkontakt mit ihrer Nahrungsquelle, durch den ein direkter Übertragungsweg von Krankheitserregern über Körperflüssigkeiten gegeben sein könnte. Molekulare und phylogenetische Analysen legen eine Wirt Virus Koevolution und eine häufige artübergreifende Übertragung nahe. Es ist bekannt, dass die Interaktion zwischen epidemiologischen und evolutionären Prozessen das raumzeitliche Auftreten eines Erregers innerhalb eines Wirts oder einer Wirtspopulation beeinflussen kann. Umgekehrt können historische Pathogen Interaktionen, die zur Co Anpassung in einem Wirt geführt haben, durch molekulare Signaturen, die zu der Gestaltung der strukturellen und genetischen Vielfalt der Immunrezeptoren beigetragen haben, festgestellt werden. Bei Säugetieren, werden Viren zuerst durch das angeborene Immunsystem mit Hilfe von Mustererkennungsrezeptoren, PRRS, wie Toll like Rezeptoren, TLR, erfasst. Die TLR Phylogenien spiegeln die Entwicklungsgeschichte einer Art wieder, können aber auch die Immunsubpopulationen beeinflussen. Es wurde eine Korrelation zwischen SNPs und Sites, die sich unter Selektionsdruck in TLRs entwickelten, und spezifischen Infektionen bei Wildtieren festgestellt, was zeigt, dass die genetische Vielfalt der TLRs weitgehend von Pathogen Interaktionen beeinflusst wird. Aufgrund dessen sind TLRs ein hervorragendes Modell für phylodynamische Virus Wirt Studien. Wir vermuten, dass Vampirfledermäuse ein Repertoire von nicht kanonischen Virusstämmen mit zoonotischem Potenzial in sich tragen. Darüber hinaus werden molekulare Signaturen sowohl in der viralen Taxa als auch in der viralen Erkennung angeborener Immun TLRs detektiert und somit spezifische Koevolutionsmuster von Virus Wirt Interaktionen aufgedeckt. Daher sind es die Ziele dieser Studie, das Virom einer Stichprobe von frei lebenden Vampirfledermäusen aus Mexiko zu ermitteln und die bei viralen Erkennung beteiligten TLRs zu charakterisieren. Ferner werden wir die Daten in einen phylodynamischen Zusammenhang bringen, durch Anwendung molekular evolutionärer Ansätze. Diese Arbeit wird durch den beidseitigen Wissensaustausch für Deutschland genauso wie für unser Partnerland Mexiko von direktem Nutzen sein.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen