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Akkumulation, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten. Die Bedeutung von Lebenslaufprozessen und Risikoprofilen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258408917
 
Das Wissen über die Ursachen gesundheitlicher Ungleichheiten ist noch immer begrenzt. Im Vorgängerprojekt wurden daher materielle, psychosoziale und verhaltensbezogene Faktoren sowie unterschiedliche Lebenslaufprozesse einer separaten sowie gemeinsamen Prüfung unterzogen. Wir konnten die Bedeutung dieser einzelnen Faktoren und Prozesse bestätigen und nachweisen, dass die gemeinsame Betrachtung dieser Erklärungsmechanismen innovative Erkenntnisse hervorbringt. Als besonders bedeutsam haben sich dabei Akkumulationsprozesse herausgestellt. Diese wurden bislang nur unzureichend in Abgrenzung zu Adaptionsprozessen betrachtet. Zudem fehlt eine Überprüfung möglicher „Risikoprofile“, die sich aus einer gleichzeitigen Exposition gegenüber mehreren (un-)vorteilhaften erklärenden Faktoren ergeben. Ziel des Folgeprojektes ist es, die Bedeutung von Akkumulationsprozessen systematisch zu untersuchen, indem die Bedeutung materieller, psychosozialer und verhaltensbezogener Faktoren für die Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten sowohl quer- als auch längsschnittlich analysiert werden. Folgende Forschungsfragen stehen im Vordergrund: 1. Wie verändern sich die gesundheitlichen Auswirkungen der Exposition gegenüber materiellen und psychosozialen Faktoren mit der Expositionsdauer aus einer längsschnittlichen Perspektive? 2. Inwiefern variiert der relative Stellenwert von Akkumulations- und Adaptionsprozessen zwischen sozioökonomischen Statusgruppen und Lebensphasen und trägt so zur Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten bei? 3. Welche Risikoprofile mit spezifischen Kombinationen erklärender Faktoren lassen sich für Deutschland in einer querschnittlichen Perspektive identifizieren?4. Inwiefern unterscheiden sich diese nach Geschlecht und Alter und in welchem Zusammenhang stehen sie mit Gesundheit und gesundheitlichen Ungleichheiten?Für die Analysen wird auf Daten des Sozio-Ökonomischen Panels der Jahre 1994 bis 2017 zurückgegriffen. Fixed Effects-Regressionen werden zur Analyse des Stellenwerts von Akkumulations- und Adaptionsprozessen bei der Erklärung gesundheitlicher Ungleichheit herangezogen. Die Bestimmung der Risikoprofile erfolgt mittels Latent-Class-Analysis, wobei spezifische Muster der Bündelung erklärender Faktoren extrahiert werden. Das Vorhaben liefert neue Erkenntnisse über die Mechanismen, die bei der Entstehung gesundheitlicher Ungleichheiten eine zentrale Rolle spielen. Durch die gleichzeitige Betrachtung von Lebenslaufprozessen und erklärenden Faktoren wird der derzeit noch existierenden Forschungslücke in der Betrachtung gesundheitlicher Ungleichheit sowohl im nationalen als auch im internationalen Raum begegnet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Dr. Anja Knöchelmann
 
 

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