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Analysieren, Entscheiden, Handeln: Funktionelle Bildgebung kognitiver Prozesse beim Schachspiel

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25841726
 
Es besteht ein großes Interesse, die zerebralen Funktionsabläufe höherer kognitiver Prozesse des Menschen abzuklären. Hierbei sind für die Analyse von Situationen, die strategische Planung von Handlungen und deren Umsetzung in Aktionen insbesondere Kortexareale des Parietal- und Fron-tallappens von Bedeutung. In dem Projekt sollen kortikale aber auch subkortikale Aktivierungen von Amateuren und erfahrenen Schachspielern während der Bearbeitung verschiedener Spielsitu-ationen mittels funktioneller Kernspintomographie (fMRT) untersucht werden. Das Schachspiel wurde gewählt, weil es einen hohen mentalen Einsatz erfordert und reproduzierbare experimentel-le Bedingungen bietet, einzelne Aspekte der beteiligten kognitiven Prozesse zu untersuchen, und weil die Auswirkungen einer Expertise berücksichtigt werden können. Während des Spiels müssen eine Reihe kognitiver Prozesse wie Erkennen, Erinnerung und Bewerten von Figurenstellungen, sowie die Entwicklung einer Spielstrategie und deren Umsetzung in einem engen Zeitrahmen voll-zogen werden, bei der sich die unterschiedliche Expertise von Spielern besonders bemerkbar macht. Aufgrund der Komplexität des Spiels sollen die verschiedenen ineinander greifenden kogni-tiven Prozesse wie visuelle Erkennung und Verarbeitung, Entscheidungsfindung und Handlung mit verschiedenen Aufgaben zuerst bei Amateuren untersucht werden. Anschließend sollen in einem weiteren Schritt die Unterschiede in der funktionellen Aktivierung zwischen Amateuren und erfah-renen Spielern ermittelt werden. Dabei sollen auch strukturelle Unterschiede erfasst werden, in-dem die Größe der beteiligten Hirnareale durch voxel-basierte Morphometrie (VBM) und die parie-to-frontalen Faserverbindungen mittels Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) analysiert werden. Wir hoffen am Beispiel der geplanten Schachuntersuchungen einen besseren Einblick in die Funkti-onsweise neuronaler Netzwerke, insbesondere des Parietal- und Frontallappens, bei komplexen Problemlösungsstrategien zu erhalten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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