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Systematische Untersuchung der experimentellen Rahmenbedingungen und Mechanismen die zu Furcht-Reinstatment im Menschen beitragen.
Antragstellerin
Professorin Dr. Tina Barbara Lonsdorf
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258608397
Häufige Rezidive nach erfolgreicher psychologischer oder pharmakologischer Behandlung stellt ein großes Problem in der Behandlung von Angstpatienten dar. Ein Rezidiv, oder in anderen Worten, die Rückkehr von Furcht, can ausgelöst werden durch das Verstreichen von Zeit (spontaneous recovery), kontextuelle Veränderungen (renewal) oder durch unerwartete Präsentation des US (reinstatment). Das Reinstatement Phänomen wurde bereits vor Jahrzehnten in Nagern beschrieben, aber im Humanbereich hat die Erforschung gerade erst begonnen. In den letzten Jahre konnte ein kontinuierlicher Anstieg in der Verwendung von reinstatment als das Hauptmaß für die Effizienz von Reconsolidierung und den Abbruf von konditionierten Gedächtnisspuren verzeichnet werden. Insbesondere wurden nur acht von zwanzig der bisher veröffentlichten Humanstudien vor dem Jahr 2012 publiziert. Ein Problem dabei ist, dass die experimentellen Details, die Datenauswertung und folglich auch die Ergebnisse stark variieren, dann bisher hat es im Humanbereich keine systematische Untersuchung der experimentellen Rahmenbediungen und zugrundeliegenden Mechanismen gegebnen die zum reinstatment Phänomen beitragen. Es bleibt daher bisher unklar, ob die Ergebnisse der frühen Tierstudien auf den Menschen übertragen werden können. Die erschwert Vergleiche zwischen Studien sowie die Interpretation der Ergebnisse und das vorliegende Projekt zielt darauf ab 1) die experimentellen, insbesondere kontextuellen, Rahmenbedingung zu erforschen, die zum Reinstatmentphänomen beitragen 2) die zugrundeliegenden Mechanismen zu untersuchen (z.B. mediated conditioning, Kontextkonditionierung, nicht-assoziative Prozesse) und 3) die neuronalen Strukturen, die beim reinstatment beteiligt sind darzulegen. Die Ergebnisse dieses Projektes werden dazu beitragen die Variablilität der früheren Befunde einzuorden und zu verstehen (zB. differentielles vs. generalisiertes reinstatement) und werden den Weg zu einem standardisierten Experimentellen Ansatz ebnen. Sind diese Rahmenbedingungen einmal bekannt, so wird es möglich individuelle und biologische Unterschiede im reinstatment zu untersuchen. Ein besseres Verständis der Bedingungen, die reintstatement in experimentellen Rahmenbediungen abmildert könnte unser Verständis von klinischen Rezidiven vertiefen und könnte daher schließlich zur Verbesserung der verhaltenstherapeutischen Behandlungsstategien verhelfen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen