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Die Wahrnehmung sozialer Ungleichheit / sozialer Mobilität durch die deutsche und amerikanische Sozialdemographie in den Jahren 1930-1960 - eine vergleichende Analyse

Antragsteller Professor Dr. Josef Ehmer (†)
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25862919
 
In der Sozialdemographie der Vereinigten Staaten befasste man sich spätestens seit den 1930er Jahren mit Formen von social mobility . Das Ziel des Vorhabens ist erstens eine wissenschaftshistorische Analyse jenes Stranges innerhalb der amerikanischen Sozialdemographie, in dem social mobility zum Thema wurde. Der Untersuchungszeitraum reicht von 1930 bis 1960, Die Ergebnisse dieser Betrachtung sollen in einem zweiten Schritt mit den bereits untersuchten bevölkerungswissenschaftlichen und sozialdemographischen Arbeiten in Deutschland (in diesen Jahren) verglichen werden. Bio-sociological conceptions haben bekanntermaßen die eugenische Debatte in den USA stark beeinflusst. Unklar ist jedoch, inwieweit in ihnen die Beobachtung sozialer Schließungsprozesse bedeutsam war und wie ggf. durch Sozialdemographen beobachtete soziale Schließungen mit der Konstruktion von Ethnizität in Zusammenhang gestanden haben. Ungleichheit wurde vielfach nicht nur beobachtet, sondern auch gerechtfertigt oder durch wissenschaftsgestützte Sozialtechniken vorangetrieben. Gerade deshalb aber soll auch aufgezeigt werden, wie in der sozialdemographischen Forschung einem derartigen Bias zu entkommen war, welche Charakteristika eine solche Forschung auszeichneten und welche positiven Beispiele dafür bis in die 1960er Jahre hinein benannt werden können. Der anschließende Gegenüberstellung von deutscher und amerikanischer Sozialdemographie dient der Erforschung der unterschiedlichen wissenschaftlichen Konzeptualisierung sozialer Ungleichheit / Mobilität im internationalen Vergleich. Gleichzeitig soll damit der Bezugsrahmen für die Bewertung der Forschungsstandards in der deutschen Sozialdemographie bzw. der Bevölkerungssoziologie überhaupt erst kenntlich gemacht werden. Der Untersuchungszuschnitt verspricht darüber hinaus auch einen Beitrag zum Diskurs um die Amerikanisierung der empirischen Sozialwissenschaft nach 1945 zu liefern.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Österreich
 
 

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