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Von der Muskelfaser zum Gewebe - Experiment, Modellierung und Simulation auf Mikro-, Meso- und Makroskala

Fachliche Zuordnung Angewandte Mechanik, Statik und Dynamik
Mechanik
Mikrosysteme
Förderung Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258667461
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Zusammenführung sehr unterschiedlicher funktionaler Materialen ist eine große Herausforderung der Mikrosystemtechnik. Es gibt in der Literatur nur wenige Berichte über den Einsatz von FG-Legierungen für mikro-elektro-mechanische Systeme, die auf Waferebene hergestellt werden können. Nach unserem Kenntnisstand ist es in diesem Projekt zum ersten Mal gelungen, Formgedächtnis-Aktor-Folien und die Greifer- und Sensorstrukturen auf Basis von Silizium vollständig auf Waferlevel zusammenzuführen, so dass auf manuelle Assemblage und erforderliche Vorauslenkung der einzelnen Aktorelemente, verzichtet werden konnte. Leider kam es zu einem Ausfall der schon recht alten DRIE-Anlage am Institut für Mikrotechnik, so dass über eine Zeitraum von über einem Jahr keine Silizium-Greiferstrukturen gefertigt werden konnten. Inzwischen konnte eine neue DRIE Anlage über einen Großgeräteantrag beschafft werden, die aber in der Laufzeit des Projektes nicht zur Verfügung stand. So war es bedauerlicherweise nicht möglich, Greiferstrukturen rechtzeitig für die Untersuchung von Gewebeproben zur Verfügung zu stellen. Für die schädigungsfreie Präparation von sehr kleinen Gewebeproben mittels Ultra-Kurzpuls-Laser wurden geeignete Parameter gefunden. Die Praxis der Präparation von Probenvolumina mit ca. 500µm Kantenlänge gestaltete sich schwieriger als erwartet, da mechanische Vorpräparation und formerhaltende mechanische Handhabung geschnittener weicher Gewebeproben Grenzen gesetzt waren. Letztendlich erfolgreich war nur die Sektion vorpräparierter Faszikel, die durch das Perimysium auf der Außenseite mechanisch stabilisiert bleiben. Darüber hinaus wurden auf den unterschiedlichen Ebenen Experimente realisiert. Auf Faserebene (Mikroebene) wurden axiale Zug- und Druckexperimente sowie transversale Druckexperimente durchgeführt. Besonders die Druckexperimente sind einzigartig und so nicht in der Literatur zu finden. Auch wurden orientierungsabhängige Druckexperimente auf Mesoebene an Muskelkuben durchgeführt. Um die mechanischen Eigenschaften der extrazellulären Matrix zu charakterisieren, wurden Zugexperimente an dezellularisiertem Muskelgewebe realisiert. In einem finalen Schritt wurden die erhobenen Daten verwendet, um in Kooperation mit einem weiteren DFG-geförderten Projekt, ein Mehrskalenmodell zu entwickeln und validieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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