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Funktioneller Cross Talk zwischen Lunge und Gehirn als Ursache von ZNS-Autoimmunität

Fachliche Zuordnung Immunologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258697048
 
Infektiöse und toxische Reizungen der Lunge stellen für Multiple-Sklerose Patienten Risikofaktoren dar. Wie sich diese Risiken konkret auf die Krankheitsmechanismen dieser Autoimmunerkrankung auswirken, ist bislang wenig erforscht. In unseren tierexperimentellen Studien stießen wir überraschenderweise auf eine enge Verbindung zwischen der Lunge und krankheitsauslösenden T-Zellen. Wir fanden heraus, dass Hirneiweiß-spezifische T-Zellen in die Lunge einwandern und dort erlernen, in das Nervengewebe einzudringen und Schädigungen hervorzurufen. Außerdem nutzen die T-Zellen das Lungenmilieu als Nische zum Überleben. Bei lokaler Stimulation können die schlummernden Gedächtniszellen sehr effizient aktiviert werden und daraufhin eine massive Autoimmunattacke auf das Zentralnervensystem auslösen. Diese unerwarteten Vorbefunde ermöglichen es uns, ein gänzlich neues Forschungsgebiet über die Funktion der Lunge für die T-Zellvermittelte Autoimmunität des Zentralnervensystems zu eröffnen. In dem Antrag werden folgende Fragestellungen bearbeitet: 1. Wann und wie wandern die krankmachenden T-Zellen in die Lunge ein? 2. Wo nisten sich die T-Zellen in der Lunge ein und wie verhalten sie sich in ihren Nischen? 3. Welche infektiösen/toxischen Reize aktivieren pathogene T-Zellen in der Lunge und führen zu autoimmunen Schüben? 4. Welche Rolle spielt die endogene bakterielle Lungenflora für das T-Zellverhalten? 5. Lassen sich beim Menschen ebenfalls Hirn-reaktive T-Zellen in der Lunge nachweisen? Wenn ja, gegen welche Strukturen sind sie gerichtet und werden sie durch pulmonale Entzündungsprozesse aktiviert? 6. Können wir die neuen Erkenntnisse für die Entwicklung diagnostischer oder therapeutischer Zwecke nutzen?
DFG-Verfahren Reinhart Koselleck-Projekte
 
 

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