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Veränderungen der Mobilität im Lebenslauf: Die Bedeutung biografischer und erreichbarkeitsbezogener Schlüsselereignisse
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Christian Holz-Rau
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258756569
Der noch junge 'mobilitätsbiografische' Ansatz der Verkehrsforschung untersucht Stabilität und Variabilität der Mobilität von Individuen in ihrem Lebenslauf. Der Begriff der Mobilität umfasst dabei das realisierte Verkehrsverhalten, aber auch die Verfügbarkeit von 'Mobilitätswerkzeugen' wie Pkw oder ÖV-Zeitkarten. Eine besonders wichtige Rolle spielen für die Mobilitätsbiografie Schlüsselereignisse im Lebenslauf. Diese lassen sich drei Elementen des Lebenslaufs ('Teilbiografien') zuordnen: Haushalts- und Familienbiografien, Erwerbsbiografien und Wohnbiografien. Darüber hinaus stehen Mobilitätsbiografien auch im Zusammenhang mit Veränderungen der verkehrlichen und raumstrukturellen Rahmenbedingungen, in denen eine Person lebt. Das Projekt möchte die bisherige Forschung über Mobilitätsbiografien durch empirische Studien in Bezug auf sieben, möglicherweise acht, Kernpunkte vorantreiben und damit auch zur theoretischen und methodischen Weiterentwicklung beitragen:(1) Die Bedeutung von Interaktionen zwischen verschiedenen für die Mobilität relevanten Schlüsselereignissen,(2) die Bedeutung gruppenspezifischer Unterschiede in den Auswirkungen von Schlüsselereignissen auf die Mobilität,(3) die Einflüsse elterlicher Mobilität auf die Mobilität ihrer Kinder (Sozialisation),(4) Interaktionen zwischen zwei Partnern in den Auswirkungen von Schlüsselereignissen auf die Mobilität,(5) Sequenzielle Strukturen zwischen Schlüsselereignissen und Veränderungen der Mobilität ('lagged' und 'lead' effects),(6) die Modellierung von Kohorten- und Periodeneffekten,(7) die Verwendung des bundesweit repräsentativen Deutschen Mobilitätspanel. Dagegen basieren die meisten Studien im Themenfeld auf kleinen, regionalen Stichproben mit eingeschränkter Aussagekraft.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen