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Der Einfluss von Top-Down Kontrolle auf Feedbackverarbeitung und Verstärkungslernen bei Entscheidungsaufgaben

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258790067
 
Die Verarbeitung von externem Feedback ist eine wichtige Voraussetzung für optimales Entscheidungsverhalten. Feedback ermöglicht es, das Ergebnis früherer Entscheidungen zu nutzen, um zukünftige Entscheidungen zu verbessern. In den letzten Jahren wurde Lernen aus Feedback in Entscheidungsaufgaben vor allem aus der Perspektive des Verstärkungslernens betrachtet. Feedback wurde als Verstärker gesehen, der zu einer Anpassung von Reiz-Reaktions-Assoziationen in einer Aufgabe führt. Unterstützung für diese Sichtweise kommt aus Studien, die Feedback mittels Ereigniskorrelierter Potenziale (EKPs) untersucht haben. Die sogenannte Feedback-Related Negativity (FRN) bezeichnet hierbei eine Negativierung des EKP, die vor allem von negativem Feedback ausgelöst wird. Es konnte gezeigt werden, dass diese FRN einen Vorhersagefehler widerspiegelt, der als Lernsignal genutzt wird um zukünftiges Verhalten zu verändern. Das vorliegende Projekt untersucht, ob und wie die FRN - und somit Verstärkungslernen aus Feedback - durch Top-Down Kontrollprozesse beeinflussbar ist. In den geplanten Experimenten werden Versuchspersonen über die Validität von Feedback instruiert. Hierdurch wird eine Situation geschaffen, in der es mehr oder weniger günstig ist, aus Feedback zu lernen und in der Top-Down Prozesse mehr oder weniger Verstärkungslernen beeinflussen sollten. Durch die Anwendung formaler Modelle des Verstärkungslernens auf die gewonnenen empirischen Daten soll die Interaktion von Top-Down Einflüssen und Verstärkungslernen genau beschrieben werden. In weiteren Experimenten soll zudem die Wirkungsweise dieser Top-Down Prozesse aufgeklärt werden. So soll der Beitrag von proaktiven Kontrollprozessen und von selektiven Aufmerksamkeitsprozessen untersucht werden. Unsere Studien werden zum einen eine Antwort auf die klassische Frage geben, ob Verstärkungslernen durch kognitive Prozesse beeinflussbar ist. Zum anderen sollen durch die Berücksichtigung kognitiver Prozesse aktuelle Modelle des Verstärkungslernens validiert und verbessert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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