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Die gesellschaftlichen Nutzen und Kosten des globalen Luftverkehrs: Eine Bewertungssystematik und ihre Anwendung für politische Eingriffe in den globalen Luftverkehr

Antragsteller Dr. Florian Allroggen
Fachliche Zuordnung Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
Förderung Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258837882
 
Luftverkehr ermöglicht Raumüberwindung, sodass Personen und Institutionen an verschiedenen Orten miteinander interagieren können. Sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen entstehen durch diese zusätzlichen Interaktionsmöglichkeiten Nutzen - beispielsweise in Form von Freude beim Besuch ferner Länder oder in Form zusätzlicher Profite auf neuen Absatzmärkten. Gleichzeitig müssen zur Durchführung eines Transportvorgangs Ressourcen wie Arbeitskraft, Kapital oder die Umwelt in Anspruch genommen werden. Daraus resultieren sowohl interne Kosten, die Fluggesellschaften und Passagiere vollständig tragen (z. B. Ticketpreise und Kerosinkosten), als auch externe Kosten, die von ihren Verursachern unvollständig oder gar nicht getragen werden (z. B. Kosten des Klimawandels oder Lärmkosten). Insbesondere die externen Kosten des Luftverkehrs sind in den vergangenen Jahren in den Fokus der Politik gerückt. Dies zeigen beispielsweise die Fluglärmdiskussion am Flughafen Frankfurt oder die Einbeziehung des Luftverkehrs in das Handelssystem für CO2-Emissionrechte in Europa. Um im Rahmen derartiger Diskussionen die gesellschaftliche Vorteilhaftigkeit von Luftverkehr im Allgemeinen und von Maßnahmen zur Vermeidung externer Kosten des Luftverkehrs im Speziellen zu beurteilen, sind interpersonelle Abwägungen der gesellschaftlichen Nutzen und Kosten des Luftverkehrs erforderlich. In diesem Forschungsvorhaben wird daher eine Bewertungssystematik entwickelt, die solche Abwägungen ermöglicht und mit Modifikationen auch für andere Verkehrsträger und Industrien verwendet werden kann.Der Aufbau einer Bewertungssystematik erfordert eine Identifikation der relevanten Nutzen und Kosten des Luftverkehrs sowie eine Spezifikation von Schätzmethoden für einzelne Nutzen- und Kostenarten. Nach Möglichkeit wird dazu auf vorhandene Modelle aus der einschlägigen Fachliteratur zurückgegriffen. Die resultierende Bewertungssystematik wird anschließend verwendet, um die gesellschaftlichen Nutzen und Kosten politischer Eingriffe in Luftverkehrsmärkte zu ermitteln. Dazu werden in einem Gleichgewichtsmodell die Veränderungen des Marktgleichgewichts infolge politischer Eingriffe modelliert. Mithilfe der Bewertungssystematik können dann die gesellschaftlichen Nutzen und Kosten des Eingriffs berechnet werden. Auf diese Weise lassen sich etwa die gesellschaftlichen Nutzen und Kosten eines weltweiten Handelssystems für CO2-Emissionsrechte im Luftverkehrssektor schätzen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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