Detailseite
Projekt Druckansicht

Kontrolle des angeborenen Immunsystems durch den Arylhydrocarbon-Rezeptor bei autoimmun-entzündlichen Erkrankungen des Zentralen Nervensystems

Fachliche Zuordnung Immunologie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258867603
 
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des Zentralen Nervensystems, in der die Entstehung akuter und chronischer Entzündungsherde zur Degeneration von Neuronenverbänden und hierdurch zur Akkumulation neurologischer Defizite führt. Nach derzeitigem Wissensstand ist ihre Entstehung durch eine komplexe Interaktion von genetischen Varianten, dem angeborenen und erworbenen Immunsystem und Umwelteinflüssen bedingt. Zellen des angeborenen Immunsystems formieren hierbei die erste Barriere des Immunsystems, die zum einen mit endogenen oder aus der Umwelt stammenden Einflussfaktoren konfrontiert ist, zum anderen die Qualität der entstehenden erworbenen Immunantwort wesentlich bestimmt. Auf molekularer Ebene ist der Arylhydrocarbon-Rezeptor (AhR) ein wichtiges und evolutionär konserviertes Interaktionsmolekül, durch das Reaktionen auf Umwelt- und endogene Einflüsse vermittelt werden können. Während Mechanismen und Folgen seiner Aktivierung im erworbenen Immunsystem in vielen Punkten untersucht und bekannt sind, ist seine Rolle im angeborenen Immunsystem weithin unklar. Dieses Forschungsprojekt soll mit Hilfe von transgenen Mausstämmen, die in einzelnen zellulären Subtypen des angeborenen Immunsystems für AhR defizient sind (Monozyten, Makrophagen oder Mikroglia), die Rolle von AhR im Tiermodell der Multiplen Sklerose, der experimentellen autoimmunen Enzephalomyelitis (EAE), in in vivo und in vitro Studien untersuchen. Hierauf soll das molekulare Netzwerk, das durch Bindung von AhR-Liganden in murinen Monozyten aktiviert wird, näher charakterisiert und neue Interaktionspartner für AhR definiert werden. Zuletzt sollen diese Beobachtungen anhand von Untersuchungen an humanen Monozyten von MS-Patienten und gesunden Kontrollen validiert werden. Auf diese Weise können möglicherweise neue Prinzipien der Immunregulation im angeborenen Immunsystem sowie ihre Beeinflussbarkeit durch Umweltfaktoren definiert werden und als Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Therapieansätze dienen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung