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Neue Wege in der Kontrolltheorie

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258946513
 
Ziel des Projekts ist es, eine umfassende syntaktische Kontrolltheorie zu entwickeln, die auf dem Phasenmodell basiert. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass es zum einen Sprachen gibt, die lediglich vorwärtsgerichtete Kontrolle erlaubt, zum anderen Sprachen, in denen auch rückwärtsgerichtete Kontrolle möglich ist. Deshalb soll eine Theorie entwickelt werden, die beide Phänomene abdeckt. Das Phänomen der rückwärtsgerichteten Kontrolle ist erst in jüngerer Zeit in den Blickpunkt der Diskussion um Kontrolle gerückt und scheint insbesondere deshalb relevant zu sein, da die Analyse von rückwärtsgerichteter Kontrolle einen wertvollen Beitrag dazu leisten kann, verschiedene Kontrolltheorien zu evaluieren. Dieser Teil des Projekts soll sich von daher mit den Identifikationsmöglichkeiten echter rückwärtsgerichteter Kontrolle sowie der Einordnung verschiedener Sprachen bezüglich dieses Phänomens beschäftigen. Die Idee, die verfolgt werden soll, ist die, dass diese Eigenschaft mit dem Vorkommen von Clitic Doubling Chains in einer Sprache korreliert. Darüber hinaus soll die Hypothese untersucht werden, dass rückwärtsgerichtete Kontrolle über Long Distance Agree (LDA) lizensiert wird, was in Sprachen ohne rückwärtsgerichteter Kontrolle nicht möglich ist. Was vorwärtsgerichtete Kontrolle angeht, so soll eine hybride Kontrolltheorie entwickelt werden, die sowohl die Vorteile der PRO-basierten Kontrolltheorien als auch die der Bewegungstheorie der Kontrolle in sich vereint. Die zugrundeliegende Idee ist, dass das eingebettete Subjekt in Kontrollsätzen durch die kontrollierende DP unter Agree lizensiert wird, sobald beide DPs im Laufe der syntaktischen Derivation gleichzeitig zugänglich sind. Insofern basiert auch diese Theorie gewissermaßen auf Bewegung, da die ursprünglich nicht-lokale Abhängigkeit zwischen eingebettetem Subjekt und kontrollierender DP in einer lokal-derivationellen Theorie wie dem Phasenmodell überbrückt werden muss. Da sich die kontrollierte DP jedoch nicht ganz so weit bewegen muss wie in der Bewegungstheorie der Kontrolle, können die Lokalitätsprobleme, die dort auftreten, vermieden werden. Im Rahmen des Projekts soll diese Idee ausgearbeitet und auf unterschiedliche Kontrollstrukturen angewandt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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