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Normenemergenz in der Deutschen Gebärdensprache (DGS): Rekonstruktion von Enregisterment-Prozessen in der DGS-Gemeinschaft

Antragstellerin Dr. Hanna Jaeger
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258963846
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die wesentlichen Projektziele erreicht wurden. Es konnten erste Hinweise darauf geliefert werden, dass sich insbesondere im Bereich der Mimik, und damit im Bereich der Mikroprosodie, Kopplungen sozialer und sprachlicher Merkmale Kristallisationspunkte für Authentizitätsnormen innerhalb der Gebärdensprachgemeinschaft darstellen. Darüber hinaus konnte erstmalig eruiert werden, dass sich tatsächlich sprachliche Features identifizieren lassen, welche kulturell bewertete sprachliche Merkmale darstellen, die innerhalb der deutschen Gebärdensprachgemeinschaft die Emergenz von Authentizitätsnormen indizieren. Das im Rahmen der Fokusgruppen gewonnene Datenmaterial ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig. Uns sind bisher keine anderen Forschungsarbeiten bekannt, welche sich konkret mit der Analyse von Vierer-Gesprächen beschäftigen, welche auf DGS geführt werden. Die Tatsache, dass ein wesentlicher Teil des generierten Gebärdensprachmaterials bereits detailliert transkribiert wurde, bedeutet ebenfalls, dass wertvolle und extrem zeitintensive Vorarbeiten für zukünftige Forschungsarbeiten bereits abgeschlossen sind. Während der Auseinandersetzung mit den Daten stellte sich heraus, dass das Material eine einzigartige Grundlage für Forschungsarbeiten bspw. in den Bereichen der Gesprächsforschung und Gestik bietet. Der Entwurf für ein entsprechendes Forschungsvorhaben, welches der Frage nachgeht wie Machtpositionen in den vorliegenden Gesprächssituationen etabliert und Machtverhältnisse interaktional ausgehandelt werden, liegt bereits vor.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2018) Augenblick mal! Theoretische Überlegungen und methodische Zugänge zur Erforschung sozialer Variation in der Deutschen Gebärdensprache. Zeitschrift für Angewandte Linguistik 69 (1) 97–128
    Jaeger, Hanna; Junghanns, Anita
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/zfal-2018-0018)
  • (2018) Mapping (In)authenticity: Folk Accounts of Sociolinguistic Variation in German Sign Language. Sign Language Studies 19 (1) 75–99
    Jaeger, Hanna
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1353/sls.2018.0026)
  • (2015). "Crossing linguistic and modal boundaries - new approaches to sociolinguistics", In: Das Zeichen 99, S. 152-155
    Jaeger, Hanna/Beat Siebenhaar
  • (2016). Mikrovariation in Gebärdensprachen. In: Domahs, Ulrike; Primus, Beatrice (Hrsg.): Handbuch Laut, Gebärde, Buchstabe. Berlin: De Gruyter Mouton, S. 321-333
    Jaeger, Hanna/Jens Heßmann
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/9783110295993-018)
  • (2017). "Modality matters: On social forces determining what is standard in German Sign Language (DGS)", In: Linguistik Online 81, S. 45-58
    Jaeger, Hanna
    (Siehe online unter https://doi.org/10.13092/lo.81.3646)
  • (2018) „GEBÄRDEN gebärden“. Das Zeichen 32 (109) 266–275
    Anita Junghanns/Jaeger, Hanna/Ines Schütte
 
 

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