Detailseite
Projekt Druckansicht

Proteomanalyse von Lymphozyten nach Infektion und Transformation durch das onkogene Mareks Disease Virus.

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258963904
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Virus der Marek’schen Krankheit verursacht immense Schäden in der Geflügelwirtschaft. Herausragendes klinisches Merkmal ist die Bildung von visceralen T-Zell Tumoren. Die viralen Onkogene Meq und vTR sind an der Transformation von T-Zellen und der Bildung von Tumoren beteiligt. Zur Identifizierung zellulärer Faktoren, die eine Rolle während der lytischen Infektion durch MDV oder bei der Transformation und Tumorbildung spielen, wurden quantitative Proteomanalysen von infizierten primären Lymphozyten und von MDV- induzierten Tumoren durchgeführt. Die Analyse von lytisch infizierten B-Zellen ergab, dass das Proteom der B- Zelle sehr robust gegen eine MDV-Infektion ist. So war das Expressionsniveau von über 98% der quantifizierbaren Proteine unverändert und die Gesamtmenge an viralem Protein war mit ca. 1 Molprozent gering. Dennoch wurden einzelne Wirtsproteine nach Infektion deutlich moduliert. So wurde die Expression einiger immunrelevanter Proteine wie dem class II histocompatibility antigen, dem CD74, dem Interleukin-18 und dem avian beta-defensin-2 durch die MDV Infektion deutlich abgeschwächt. Zur Identifizierung von Transformationsmarkern und zur Charakterisierung der viralen Telomerase vTR wurden Proteomuntersuchungen an Tumoren durchgeführt, die sich nach Infektion von Hühnern mit MDV RB-1B oder einer vTR-negativen Mutante (∆vTR) entwickelt hatten. Um möglichst reine Proben der T-Zell Tumore zu erhalten, wurden sie aus histologischen Schnitten durch laser-capture Mikrodissektion gewonnen. Die Ergebnisse der massenspektrometrischen Analysen wiesen dennoch auf eine mögliche Kontamination der Proben mit unterschiedlichen Anteilen Lebergewebe hin. Dies konnte auch durch histologische Untersuchung der Tumore bestätigt werden. Dadurch erschwerte sich die Interpretation der massenspektrometrischen Daten, vor allem direkte Vergleich der beiden Tumoren. Dennoch wurden einige potenzielle Transformationsmarker identifiziert, die im Tumorgewebe, und zwar im Vergleich sowohl mit naiven T-Zellen als auch mit dem umgebenden Lebergewebe, überexprimiert waren. Eine Bestätigung mit unabhängigen Methoden steht noch aus.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • International Herpesvirus Workshop 2017, Ghent, Belgien: Proteome analysis of laser capture micro-dissected tumors from chickens infected with Marek’s disease virus (MDV)
    Pauker, V.I. et al.
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung