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Von der Testphase zum Feldversuch. Die Verwendung didaktischer Objekte im schulischen Unterricht

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258997310
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Nachdem in der ersten Phase des Forschungsprojekts die Entwicklung und Erprobung didaktischer Objekte – analoger wie digitaler – in den Blick genommen wurde, stand in der zweiten Phase die Verwendung dieser Objekte im schulischen Unterricht im Zentrum. Im Mittelpunkt des Mainzer Projektteils stand die Frage, wie die von den Software-Entwicklern des Lehrmittelherstellers in Kooperation mit Lehrkräften der Pilotschulen entwickelten Module des CyberClassrooms ihren Weg in den Unterricht finden und dort in die Vermittlung von Unterrichtsinhalten eingebunden werden. Der Mainzer Projektteil konzentrierte sich auf die ethnographische, videographische und interviewbasierte Untersuchung dieser Einbindung dieses digitalen didaktischen Objekts insbesondere im Biologie-, Chemie- und Physikunterricht der Sekundarstufe I und II. Er ging der Frage nach, wie die neuen Medien im Unterricht Verwendung finden, wie mit ihren Möglichkeiten und Begrenzungen umgegangen wird, wie sie in das Gefüge bereits etablierter Unterrichtsmedien eingebettet werden, welche transformatorischen Potentiale im Hinblick auf die Organisation des Unterrichtsgeschehens sie mit sich bringen, wie sie in die konkrete Vermittlung von Lerninhalten eingebunden werden und wie sich über diese Objekte Beziehungen zwischen der Bildungswirtschaft und Projektschulen bilden, transformieren und festigen. Im Zuge des Forschungsprozesses kam es zu einer Änderung im Hinblick auf die im Projektantrag anvisierte Forschung, und zwar konzentrierte sich die Forschung nur auf eine Projektschule. Im Zuge der empirischen Forschung ergab sich die Möglichkeit, auch die Verwendung solcher Technologien im Unterricht zu untersuchen, die im ersten Projektteil noch nicht in den Blick genommen werden konnten. So konnte die unterrichtliche Einbindungen einer VR-Technologie verfolgt und damit beobachtet werden, wie eine solche Technologie verwendet wird, für die noch keine didaktischen Konzepte und Routinen existieren. Im Siegener Projektteil schloss sich an die Erforschung der Entwicklung von Experimentierkoffern die Bearbeitung der empirischen Frage an, wie diese Experimentiermaterialien zu Bestanteilen des Unterrichts werden. Die Gebrauchs- und Verwendungsweisen, Einbindungen und Partizipationen der Materialien wurden ethnographisch im Sachunterricht an zwei Grundschulen (in vier Klassen) beforscht. Erklärungen der Lehrpersonen, schulische Rahmungen und Einsatzweisen sowie eigensinnige Nutzungsarten der Schüler/-innen gerieten damit in den Blick. Aufgezeigt und analysiert wurde die schulkulturelle Durchdringung naturwissenschaftlicher Experimente im Sachunterricht. Neben Teilnehmenden Beobachtungen, die den Kern der Forschung ausmachten, wurden ethnographische Interviews mit Lehrpersonen geführt, Dokumente gesammelte (z. B. Kopiervorlagen) und Fotos im Feld aufgenommen (z. B. von Versuchsanordnungen oder ausgestellten Zertifikaten, mit den sich Schulen als „mint-freundlich“ präsentieren). Zudem wurde über mehrere Tage die Bildungsmesse „didacta“ als verbindendes Forschungsfeld zwischen Bildungswirtschaft und Schulen besucht (in den Jahren 2018 und 2019). In diesem Schnittfeld konnten Kontakte aus der ersten Projektphase gepflegt und aufgegriffen werden (zu den Entwickler/-innen) sowie Beobachtungen zu den Vermarktungspraktiken und Kundenreaktionen angestellt werden. Für das Einspeisen von Kundenrückmeldungen und Anwendungserfahrungen in den Entwicklungsprozess stellt die Messe einen relevanten Knotenpunkt dar.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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