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Verteilungspräferenzen und Bedarfsgerechtigkeit in Netzwerken

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240285356
 
Netzwerkstrukturen beeinflussen die Möglichkeit, Bedarfsansprüche zu artikulieren, und die Macht, die eigenen Präferenzen durchzusetzen. Teilprojekt B1 "Verteilungspräferenzen und Bedarfsgerechtigkeit in Netzwerken" untersucht auf der Grundlage der sozialen Austauschtheorie, der Gerechtigkeitssoziologie und der Verhaltensökonomie Variationen der Anerkennung von Bedarfen in dyadischen Verhandlungen, in denen Zuteilungen an Mitglieder des Netzwerkes außerhalb der Dyade zulässig sind. In der ersten Projektphase zeigten wir an Hand von zwei Triaden – dem Dreieck und der 3-Linie – als Beispiele symmetrischer und asymmetrischer Machtverteilung, dass in Dyaden verhandelte Verteilungen tatsächlich Außenseiter einbeziehen und dass die Bereitschaft, dies zu tun, von den sozialen Werthaltungen der Beteiligten und der Machtstruktur abhängt. Wir konnten des Weiteren zeigen, dass die Probanden bei der Verteilung der Ressource heterogene Bedarfsschwellen beachten. In der zweiten Projektphase arbeiten wir weitere Dimensionen der Netzwerktransparenz (der verfügbaren Information über einen Knoten) aus, um Beschränkungen hinsichtlich der Reichweite der Bedarfsanerkennung zu untersuchen. Im ersten Schritt erkunden wir den Effekt der Netzwerktransparenz auf die Reichweite der Bedarfserfüllung, indem wir Heterogenität in zweierlei Weise einführen: Erstens erforschen wir die Anerkennung von Bedarfen, wenn die Probanden sich an der gemeinsamen Produktion der Ressource beteiligen, bevor sie bilateral über die Verteilung der Ressource verhandeln. Zweitens verwenden wir arbiträre Kriterien zur Bildung von Gruppenidentitäten, bevor die Probanden Netzwerken zugeordnet werden, in denen sie die Verteilung bilateral verhandeln. Im nächsten Schritt untersuchen wir den Effekt der Variation der Größe und der Dichte des Netzwerks auf die Anerkennung von Bedarfen. In einem dritten Experiment wird die Konflikthaftigkeit erhöht, indem die in der ersten Phase untersuchte Überflusssituation durch Knappheit ersetzt wird, wodurch mindestens ein Bedarfsanspruch nicht erfüllt werden kann. In einem letzten Schritt bearbeiten wir die Kongruenz von Einstellungen und Verhalten und untersuchen die Generalisierbarkeit der Laborbefunde, indem wir diese mit Umfragedaten vergleichen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Österreich
 
 

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