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Bedarfe diesseits und jenseits der Grenzen. Experimentelle Untersuchungen zur Stabilität von Verfahren transnationaler bedarfsgerechter Verteilung

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Praktische Philosophie
Förderung Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240285356
 
Politische Verteilungsentscheidungen machen nicht an den Grenzen von Nationalstaaten halt. Die wissenschaftliche Analyse von Gerechtigkeitsfragen hat sich daher seit einigen Jahren verstärkt der Frage der globalen Gerechtigkeit, der politischen Ethik der Migration und der Fra-ge einer gerechten Entwicklungspolitik zugewandt. Dabei ist zwischen drei Szenarien zu unter-scheiden: Die nationale Verteilungsarena verändert sich durch ein größeres Maß an Immigration (1. Immigrationsszenario), die entwicklungspolitischen Transfers an Länder mit mittlerem und niedrigem Einkommen steigen (2. Transferszenario) oder die Produktionsweise in einem Hocheinkommensland wird so verändert, dass sie die internationale Arbeitsteilung zugunsten anderer Länder verbessert (3. Strukturwandelszenario). Wie stabil Bedarfsbestimmungen und bedarfsgerechte Verteilungen in diesen drei Szenarien sind, wird in Teilprojekt C1 in Verbindung von experimenteller Forschung und Theoriebildung untersucht. In Experimenten, die dem Grunddesign aus der 1. Förderphase folgen, soll überprüft werden, welche Folgen die Auf-nahme weiterer Personen in die Verteilungsgemeinschaft bzw. die Einbeziehung von Transferzahlungen an Dritte oder die Veränderung der eigenen Produktionsweise zugunsten Dritter (globale Umverteilung) für die Stabilität der Verteilungsentscheidungen hat. Es wird erwartet, dass die Ausweitung der sozialen Reichweite dazu führt, dass sich die Bemühungen zur Diffe-renzierung der Bedarfe verstärken, und zwar in dem Sinne, dass sie vom Immigrations- über das Transfer- bis hin zum Strukturwandelszenario immer weiter zunehmen. Im Rahmen des theoretischen Parts des Teilprojektes wird gefragt, ob sich die Bedarfsdifferenzierung durch die Unterscheidung zwischen Notwendigem (Bedarf) und Angemessenem (Suffizienz) eher legitimieren und stabilisieren lässt. Unter Aufnahme der Theorien des Sufficientarianism werden die Möglichkeiten der normativen Stabilisierung von Bedarfsdifferenzierung in transnationalen Kontexten untersucht.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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