Detailseite
Projekt Druckansicht

Wolfgang Röllig, Die aramäischen Texte von Tall Schech Hamad/Dur-Katlimmu. Band 17 der Buchreihe "Berichte der Ausgrabung Tall Schech Hamad/Dur-Katlimmu (BATSH)"

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2014 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 259142195
 
Der Band bietet die erstmalige Vorlage und philologische Bearbeitung aller in Teil Schech Hamad, Syrien, zwischen 1984 und 2004 ausgegrabenen Träger mit alt-aramäischer Beschriftung. Insgesamt handelt es sich um 182 Tonbullen, sog. dockets, mit eingeritzter oder mit Tinte ausgeführter Beschriftung, 10 weitere Texte dieser Art aus dem Kunsthandel, die aber mit Sicherheit aus dem gleichen Ort stammen, sowie 27 Ostraka und vermischte Texte. Die „dockets" haben mit Schnüren befestigt an anderen Schriftträgern (Holz, Papyrus, Pergament) gehangen und enthalten wahrscheinlich kurz gefasste Zusammenfassungen der Haupttexte. Da noch nie ein komplettes Ensemble gefunden wurde, kann der Charakter der Kurztexte nicht eindeutig bestimmt werden. Deshalb sind die „dockets" schwer verständlich aber auch schwer lesbar, weil sie oft sehr flüchtig beschrieben sind. Diese Unsicherheit hat Wissenschaftler bisher von der Publikation dieser Textgattung weitgehend abgehalten. Die Vorlage dieses Textkorpus' Ist folglich ein mutiger weil pionierartiger Schritt. Es kommt hinzu, dass der bisher bekannte Weltbestand dieser Textgattung überwiegend aus dem Kunsthandel stammt. Hier wird dagegen erstmalig ein Textkorpus aus kontrollierten Ausgrabungskontexten, vornehmlich aus dem „Roten Haus", vorgelegt. Die genaue Fundsituation ist in dem Katalogformular mit Verweis auf die bereits teilweise publizierte Analyse der Fundumstände und der Kontexte in BATSH 11 (2013) vermerkt. Rein mengenmäßig wird der Weltbestand mit der Vorlage dieser Texte vervierfacht. Die wissenschaftliche Auswirkung dieser Texte auf die Erforschung des Alt-Aramäisch und der administrativen Vorgänge der Zeit des 8. bis 6. Jahrhunderts v.Chr. kann kaum hoch genug veranschlagt werden und dürfte zudem seine Langzeitwirkung nicht verfehlen, da ähnliche Textkorpora in anderen Ausgrabungen bisher nicht angetroffen werden konnten.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung