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Nicht-invasive Detektion und Charakterisierung der Allograftnephropathie mit der 1H- und 23Na-MRT
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Schönberg
Fachliche Zuordnung
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25924514
Bis zu zwei Drittel der nierentransplantierten Patienten sind vom späten Nierenversagen vor allem in Form der chronischen Allograftnephropathie (CAN) betroffen. Wesentliche kausale Komponenten sind dabei einerseits die chronisch immunologische Abstoßungsreaktion und andererseits die Calcineurininhibitor(CNI)-induzierte Nephropathie. Zur Bestimmung der Pathogenese, die das weitere therapeutische Vorgehen bestimmt, ist derzeit eine Nierenbiopsie erforderlich, die als invasiver Eingriff das Risiko von Komplikationen aufweist.Das Ziel der Untersuchung ist eine umfassende morphologisch-funktionelle Nierenbildgebung, die die komplexen pathophysiologischen Änderungen bei CAN mit nichtinvasiven Methoden der funktionellen MRT (Messung der renalen Perfusion, der glomerulären Filtration, der intrarenalen Oxygenierung und der renalen Diffusion) erfasst.Die Verschlechterung der Nierenfunktion als Hinweis auf ein Transplantatversagen soll mit den Parametern der Perfusion, Diffusion und Filtration beschrieben werden. Eine funktionelle Einstufung des Schweregrades und ein regionales Staging erfolgt nach Korrelation der funktionellen Parameter mit den histopathologischen Befunden. Die regionale Stadieneinteilung zur Optimierung des Biopsietargeting basiert auf der Strukturanalyse der Niere mit der Diffusionstensormessung in Verbindung mit den anderen funktionellen Parametern.Die individuelle Pathogenese der CAN z.B. als Folge einer chronischen Rejektion oder nach Gabe des Calcineurininhibitors Cyclosporin A soll durch die pharmakologische Beeinflussung der Nierendurchblutung geklärt werden. Unter Einbeziehung der Laborparameter und der bioptischen Befunde kann dann untersucht werden, ob mit der funktionellen MRT eine Differenzierung zwischen (potentiell) reversibler Cyclosporin-induzierter und nicht Cyclosporininduzierter CAN mit besonderer Gewichtung der chronischen Transplantatrejektion im Hinblick auf das therapeutische Vorgehen möglich ist. Die Ergebnisse sollen dahingehend geprüft werden, inwieweit die funktionelle MRT zur Früherkennung und zum Screening, zur Beurteilung der Progression einer CAN oder sogar als Ersatz für eine Biopsie herangezogen werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Großgeräte
Oberflächenspule
Gerätegruppe
3231 MR-Tomographie-Systeme