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Wetter und Klima im asiatischen Monsunsystem und Änderungen in Seesystemen auf dem Yunnan Plateau während des späten Holozäns, abgeleitet von sklerochronologischen Isotopenmustern aus Gastropodenschalen und von Sedimenten der Seen Xingyun und Fuxian (Yunnan, China).

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 259258841
 
Das Yunnan Plateau, in Südwest-China, wird als Schlüsselregion zur Erforschung des Zusammenspiels von asiatischem Monsunsystem und ENSO angesehen. Es bildet den südöstlichen Ausläufer des Tibet Plateaus und seit dem frühen Holozän eine Kulturlandschaft, die Klimaextremen ausgesetzt ist. Schwere Dürren, wie die in den Jahren 2010-2011, mit anschließenden katastrophalen Überschwemmungen, sind bisher nicht vorhersehbar und zeigen wie wichtig es ist, die Mechanismen der Variabilität von Klimaextremereignissen zu verstehen. Wir meinen, dass das Etablieren eines neuen Paläo-Wetterarchivs in sub-monatlicher Auflösung helfen könnte, das Einsetzen des Monsuns, Niederschlagsmenge und Länge der Regenzeit, oder Ausbleiben der Monsunniederschläge, zu rekonstruieren und damit mögliche Zyklen während der letzten etwa 6 ka zu erkennen. Darauf basierend, könnten wir in der Lage sein, Wahrscheinlichkeiten zum Auftreten zukünftiger Klimaextreme vorherzusagen. Wir haben die Schalen der lakustrinen Gastropode Margarya, die außergewöhnlich häufig in den Sedimenten des Xingyun-Sees vorkommt, als Archiv hydro-meteorologischer Signale identifiziert, das mit sklerochronologischen Mustern stabiler Isotopenverhältnisse eine Auflösung von etwa einer Woche ermöglicht, entlang einer Ontogenese von mindestens drei Jahren. Vorläufige Untersuchungen am Xingyun-See haben gezeigt, dass die Gehäuse von Margarya in einem Sedimentkern in einer durchschnittlichen Auflösung von etwa hundert Jahren erhalten werden können. Das bedeutet, dass für jedes Jahrhundert der letzten 6 ka etwa dreijährige Records von Paläo-Wettersignalen archiviert sind, die für die Analyse von Klimaextremen und zur Ableitung der Veränderungen der Saisonalität seit dem mittleren Holozän verwendet werden können. Im Vergleich und korreliert mit anderen Proxy-Daten können die Auswirkungen von Klimaextremen auf die Kulturentwicklung skizziert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug China
Beteiligte Person Professor Dr. Bernd Wünnemann
 
 

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