Detailseite
Projekt Druckansicht

Paläoklimatologie von Zentralasien und dem nordöstlichen tibetischen Hochland auf Basis komponentenspezifischer Stabilisotopenanalyse an Biomarkern.

Antragsteller Dr. Bernhard Aichner
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 259668396
 
Das Hauptziel der ersten Antragsphase lag in der Erstellung von Rekonstruktionen der hydroklimatischen Bedingungen im ariden Zentralasien und auf dem nördöstlichen Tibetplateau (NÖ-TP) vom letzten glazialen Maximum bis Heute unter Zuhilfenahme von organisch geochemischen Indikatoren. Zum Zeitpunkt dieser Antragstellung auf Verlängerung des Projektes, befinden sich die Arbeiten an Sedimentarchiven von drei Seen (Karakul, Pamir/Zentralasien; Donggi Cona und Hala Hu, NÖ-TP) in einem fortgeschrittenen Zustand und im Erstantrag gestellte Fragen konnten erfolgreich beantwortet werden. Wasserstoffisotopenanalysen von terrestrischen Biomarkern zeigen während des Spätglazials eine asynchrone Intensivierung des Monsuns in den beiden Arbeitsgebieten. Der Karakul im Pamir scheint stärker von globalen abrupten Klimawechseln beeinflusst als die beiden untersuchten Seen am NÖ-TP: Im spezifischen Fall des Pamirs legen die Untersuchung von Daten aus globalen Zirkulationsmodellen nahe, dass insbesondere Änderungen in der Niederschlagssaisonalität als treibende Faktoren für die beobachteten hydrologischen und ökologischen Wechsel während des Spätglazials zu betrachten sind.Für die Verlängerungsphase des Projektes plane ich nun zusätzliche Messungen am gleichen Probenmaterial um Änderungen in der Isotopie des Seewassers besser zu verstehen, sowie Salinitätswechsel zu rekonstruieren. Beides ist durch bisher untersuchte inorganische und organische Indikatoren nur in unzureichender Form möglich. Deshalb beantrage ich a) zusätzliche Zeit für weitere Wasserstoffisotopenmessungen an zusätzlichen Komponenten aquatischer Herkunft (Alkenone, sowie ungesättigte aliphatische Verbindungen) von bereits aufgearbeiteten Proben. Weiterhin möchte ich b) einige weitere Proben aus dem Holozän zur Erhöhung der Auflösung an Datenpunkten und c) zusätzliche Biomarker (Diole und Levoglugosan) im Sedimentarchiv des Hala Hu untersuchen. Die hochaufgelöste Kopplung temperatursensitiver Indikatoren (Alkenone und Diole) mit Komponenten die bei Verbrennung von Biomasse entstehen (Levoglusoan) hat das Ziel einen Beitrag zu der aktuellen Diskussion zu leisten, inwiefern die Besiedlungsgeschichte auf dem NÖ-TP während des mittleren und Spätholozäns von Temperaturschwankungen beeinflusst wurde. (Teil A). Weiterhin schlage ich vor eine Pilotstudie durchzuführen, die einen ersten Einblick hinter die Transportmechanismen von terrestrischen Biomarken in einem hochariden Gebiet liefern soll. Hierfür plane ich die Radiokohlenstoffdatierung dieser Substanzen in mindestens sechs Proben aus dem Karakul und seinem Einzugsgebiet. (Teil B).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug China, Island, Italien
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung