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Verhaltensgrundlagen der Konfliktlösung

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260088459
 
Das Projekt möchte zu einem besseren Verständnis von Konfliktverhalten, - prävention und -intervention beitragen. Mittels ökonomischer Experimente werden dabei Verhaltensfacetten beobachtet, die nur sehr schwer in Felddaten zu identifizieren sind. Es wird deshalb komplementäre Evidenz zur "klassischen" empirischen Konfliktforschung liefern. Das Projekt setzt sich aus drei ökonomischen Experimenten zusammen. Alle drei Experimente basieren auf Variationen von Gordon Tullocks (1980) Rentseeking-Modell, in dem zwei Spieler um einen vorgegeben Preis konkurrieren. Beide Spieler können Ressourcen investieren, um Ihre jeweilige Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Diese Investitionen sind nicht mehr rückgängig zu machen und ineffizient. Zahlreiche experimentelle Studien haben dieses Spiel verwendet. In diesem Spiel ist immer wieder zu beobachten, dass die Investitionen stark variieren und im Schnitt höher als die klassische Gleichgewichtsvorhersage liegen. Das erste Experiment konzentriert sich auf die Differenzierung zwischen Investitions- und Angriffsentscheidungen im Tullock-Wettstreit. Dies wurde bislang noch nicht untersucht, obwohl die Separierung der beiden Entscheidungen in tatsächlichen Konflikten von großer Bedeutung ist. Die verschiedenen Versuchsanordnungen variieren die Informationsverteilung über die Investitionsentscheidungen des anderen Spieler und die Verteilungsregeln des Preises. Das zweite Experiment untersucht die Intertemporalen Auswirkungen von Konfliktinterventionen. Zwei Spieler stehen sich in einem Tullock-Wettstreit über 50 Perioden gegenüber. Die Versuchsanordnungen variieren, ob, wann und wie eine dritte Partei in dem Konflikt intervenieren kann. Damit wird ein Defizit in der Literatur aufgriffen, denn frühere Studien untersuchten nur Interventionsmethoden, die gleich zu Beginn eines Konflikts ansetzten und damit eher präventiv wirkten. Das dritte Experiment geht auf die Beobachtung ein, dass profitsuchende Eliten oft einen entscheidenden Einfluss auf die Intensität von Konflikten zwischen Gruppen haben. Im Experiment stehen zwei Gruppen mit je zwei Teilnehmern im Tullock-Wettstreit gegenüber. Innerhalb dieser Gruppen trägt ein Teilnehmer ("Soldat") die Kosten des Konflikts, während das andere Gruppenmitglied ("Elite") im Erfolgsfall davon profitiert. Die Versuchsanordnungen variieren die Möglichkeiten, der Elite, Druck auf das andere Gruppenmitglied auszuüben, sowie die Ressourcen einer intervenierenden dritten Partei.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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