Detailseite
Projekt Druckansicht

General population effectiveness of a smoking cessation counseling approach

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 26046973
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ausgangspunkt der Studie war, dass eine Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen die Wirksamkeit ärztlicher Kurzberatungen zur Förderung der Tabakabstinenz belegt hatte. Aufgrund hoher Erreichungsraten birgt die systematische Beratung aller rauchenden Patienten in der hausärztlichen Praxis ein großes Potential zur Senkung der tabakattributablen Morbidität und Mortalität. In der Routineversorgung ist eine hinreichende Integration jedoch bisher weltweit kaum gelungen. Eine Lösung könnten computergestützte Beratungssysteme sein. Sie haben sich unter kontrollierten Studienbedingungen als wirksame Alternative zur persönlichen Kurzberatung durch den Arzt erwiesen und ermöglichen eine massive Entlastung des Arztes. Ziel der Studie war daher, mittels eines cluster-randomisierten Kontrollgruppendesigns relative Effekte der Implementation eines computergestützten Beratungssystems erstens alternativ, zweitens ergänzend zu einer motivierenden Kurzberatung durch den Arzt in Bezug auf die Beratungsaktivität und zusätzlich in Bezug auf die Zahl tabakabstinenter Patienten zu prüfen. Eine Zufallsauswahl von 151 hausärztlichen Praxen (Teilnahmerate 70%) erhielt Trainings für die Anwendung der verschiedenen Interventionsprogramme. Die Praxen erhielten über einen Zeitraum von 7 Monaten jede durchgeführte Intervention vergütet. 12 Monate nach der Beratung in den Praxen konnten 74% der 3086 beratenen Patienten nachbefragt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anzahl erfolgreicher Beratungen bei alleiniger oder kombinierter Implementation der computergestützten Intervention um 181% bzw. 162% erhöht war verglichen mit den Praxen, in denen ausschließlich die ärztliche Beratung implementiert wurde. Bei Betrachtung des Gesamteffektes auf Ebene der Praxen ergab sich kein Vorteil der Kombination beider Interventionsformen gegenüber der allein computergestützten Beratung. In weiteren Analysen konnten personen- und settingspezifische Faktoren identifiziert werden, die für die theoretische und praktische Weiterentwicklung von computergestützten Beratungssytemen und ihrer Implementation genutzt werden können. Als Fazit kann eine flächendeckende Nutzung computergestützter Beratungssysteme in der hausärztlichen Versorgung empfohlen werden. Aus Public-Health-Perspektive sollten in einem nächsten Forschungsschritt Disseminationsstrategien unter Berücksichtigung von Praxenmerkmalen und gesundheitsökonomischen Aspekten empirisch untersucht werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2008) Does Precontemplation Represent a Homogenous Stage Category? A Latent Class Analysis on German Smokers. Journal of Consulting and Clinical Psychology. 76:840-51
    Schorr, G., Ulbricht, S., Schmidt, C. O., Baumeister, S. E., Rüge, J., Schumann, A., Rumpf, H.-J., John, U. & Meyer, C.
  • (2008). Reasons for not using smoking cessation aids. BMC Public Health, 8: 129.
    Groß, B., Brose, L., Schumann, A., Ulbricht, S., Meyer, C , Völzke, H., Rumpf, H.-J. & John, U.
  • Proactive interventions for smoking cessation in general medical practices: A quasi- randomized controlled trial to examine the efficacy of computer tailored letters and physician delivered brief advice. Addiction 103:294-304.
    Meyer, C, Ulbricht, S., Baumelster, S., Schumann, A., Rüge, J., Bischof, G., Rumpf, H. J. & John, U.
  • (2009) Does the smoking status of general practitioners affect the efficacy of smoking cessation counselling?. Patient Education and Counseling, 74, 23-28.
    Ulbricht, S., Baumeister, S. E., Meyer, C, Schmidt, C. 0., Schumann, A., Rumpf, H.-J., John, U.
  • (2010) Effects of practitioner-delivered brief counseling and computer-generated tailored letters on cigarettes per day among smokers who do not quit-A quasirandomized controlled trial. Drug and Alcohol Dependence
    Klein, G., Ulbricht, S., Haug, S., Gross, B., Rumpf, H.-J., John,U., Meyer, C.
  • (2010) Need for cognition as a predictor and a moderator of outcome in a tailored letters smoking cessation Intervention, Health Psychology, 29: 367-73
    Haug, S., Meyer, C , Ulbricht, S., Groß, B., Rumpf, H.-J., John U.
  • (2010) Predictors and moderators of outcome In different brief interventions for smoking cessation in general medical practice, Patient Education and Counseling, 78: 57-64
    Haug, S., Meyer, C, Ulbricht, S., Schorr, G., Rumpf, H.-J., John U.
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung