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Strategische Informationsüberlastung

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260498182
 
Für die meisten Investitionsentscheidungen benötigt der Entscheidungsträger ex ante eine bestimmte Menge an Informationen. Die Qualität der Entscheidungen ist hierbei direkt abhängig von der Informationslast (Information Load), die zur Verfügung steht. Bisherige Untersuchungen im Rahmen der Cognitive Load Theory zeigen, dass mit zunehmender Informationslast die Entscheidungsqualität des Managers bis zu einem bestimmten Grad ansteigt und dann wieder deutlich fällt. Dies ist für die Unternehmenspraxis bedeutsam, da nicht nur die Bereitstellung von Informationen Kosten verursacht, sondern auch mögliche Fehlentscheidungen entstehen können, die durch zu viel Informationen verursacht werden. Vorangehende Untersuchungen hatten bislang nur den Entscheidungsträger zum Gegenstand und haben die Interaktion mit dem Lieferanten der Information nicht berücksichtigt. Der Lieferant (Bereitsteller) von Information kann beispielsweise ein Projektmanager sein, der dem Steuerungsausschuss berichtet, oder ein unterstellter Manager, der seinem Vorgesetzten berichtet. Hierbei ist zu beachten, dass der Berichtende in der Regel über einen Informationsvorsprung gegenüber dem Entscheidungsträger verfügt. Wenn der Nutzen für den Bereitsteller von Informationen von der Entscheidung des verantwortlichen Managers abhängt (beispielsweise bei Bonuszahlungen), könnte er versuchen, diese Entscheidung zu beeinflussen. Diese Interaktion ist bislang eine Lücke in der Forschung zum Information Overload. Ziel des Forschungsaufenthaltes ist es, in Zusammenarbeit mit Prof. Mike Shields, der seit über 30 Jahren zum Thema Information Overload forscht, das strategische Verhalten sowohl des Entscheidungsträgers als auch des Berichterstattenden als endogene Variablen zu behandeln und so das Gesamtmodell des Information Load nachhaltig zu erweitern. Darüber hinaus soll im Rahmen eines Laborexperimentes untersucht werden, inwiefern sich Information Overload in Situationen des eskalierenden Commitments auswirkt. Des Weiteren ist ein Ziel dieses Vorhabens, Interviews mit Wissenschaftlern anderer US-amerikanischer Universitäten durchzuführen, um die Schlüssigkeit und Relevanz der angestellten Überlegungen vor dem Hintergrund einer länger andauernden akademischen Auseinandersetzung über die allgemeinen Auswirkungen von Information Overload und praktischen Erfahrung mit der Thematik in den USA einer weiteren Prüfung zu unterziehen und um zusätzliche Anregungen zu erhalten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Burkhard Pedell
 
 

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