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Einfluss der Thrombozyten auf das Tumorwachstum und die Tumormetastasierung im Ovarialkarzinom

Fachliche Zuordnung Pathologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260791026
 
Eine Vermehrung der Blutplättchen im Blut, die sog. Thrombozytose, findet sich gehäuft bei PatientInnen mit soliden Tumoren, so auch beim Ovarialkarzinom. Thrombosen und Embolien sind eine wichtige Komplikation und ein wesentlicher Grund für die erhöhte Mortalität in Tumorpatienten. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass das Gesamtüberleben und das progressionfreie Überleben bei Patienten mit Thrombozytose signifikant verkürzt ist im Vergleich zu Patienten mit normalen Thrombozytenzahlen. In der Tat ist es heutzutage akzeptiert, dass die Thrombozytose nicht wie ursprünglich geglaubt ein paraneoplastisches Phänomen ist, sondern dass die Thrombozyten selbst eine aktive Rolle im Tumorwachstum und der Tumormetastasierung spielen, wobei die pharmakologische Reduktion der Blutplättchenzahl zu kleineren Tumoren und einer reduzierten Tumorprogression führt. Trotzdem bleibt es unklar wie die Thrombozyten in das Tumorgewebe infiltrieren und ob sie im Kontext Krebs und als Antwort auf verschiedenste Chemotherapeutika strukturelle Veränderungen aufweisen. Daneben sind die Rezeptoren für die Interaktion von Thrombozyten und Tumorzellen als auch Endothelzellen bislang nur unzureichend charakterisiert. In diesem Antrag werden im Wesentlichen zwei wichtige Ziele verfolgt. Zum einen wird der Mechanismus und die Dynamik der Thrombozyteninfiltration, beeinflusst durch Therapie, ins Tumorgewebe genauer charakterisiert. Hierbei werden mithilfe von molekularbiologischen und proteomischen Methoden die dafür notwendigen Oberflächenrezeptoren sowie die vom Tumor sezernierten Zytokine identifiziert. Andererseits wird mit verschiedenen Mausmodellen als auch mit in vitro-Assays eine systematische Charakterisierung der Interaktion und Kommunikation von Thrombozyten mit Tumor- und Endothelzellen durchgeführt, um damit besser verstehen zu können, welchen Einfluss die Thromboyzten auf das Tumorwachstum und die Metastasierung des Ovarialkarzinoms sowie auf die hierfür wichtige Tumorangiogenese ausüben. Hierbei wird vor allem der miRNA-Gehalt der von Thrombozyten stammenden Exosomen/Mikropartikeln als Kommunikationsplattform berücksichtigt. Es ist entscheidend, die zugrundeliegenden Mechanismen und Auswirkungen der Thrombozytose im Krebskontext zu klären, da dadurch nicht nur neue Biomarker für thrombembolische Ereignisse und das Tumormonitoring identifiziert werden können, sondern auch neue Ansätze für zielgerichtete Therapien entwickelt werden können.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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