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Die Stratigraphie des Bengal Fächers in Abhängigkeit von Klima und Tektonik - Korrelation der Ergebnisse der IODP Expedition 354 und vorhandener seismischer Daten aus dem Golf von Bengalen
Antragsteller
Dr. Tilmann Schwenk
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Physik des Erdkörpers
Physik des Erdkörpers
Förderung
Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260964306
Der Bengal Fächer bedeckt den gesamten Golf von Bengalen und stellt das vollständigste Archiv für die Erosionsgeschichte des Himalayas dar. Somit wird die Sedimentation auf dem Fächer kontrolliert durch den Aufbau des Himalaya/Tibet Systems, der Entwicklung des regionalen Klimas und deren beiden Wechselwirkungen. Deswegen soll durch IODP Exp. 354 (Bengal Fan) (1) die frühen Stadien der Erosion des Himalayas, die durch die Entwicklung des Himalaya als topografische Struktur generiert werden, und (2) die neogene Geschichte des asiatischen Monsuns und dessen Einfluss auf die Sedimentflüsse untersucht werden. Die Exp. 354 wurde im Februar/März 2015 durchgeführt, Co-chief Scientists waren C. France-Lanord und V. Spiess. Es wurde an sieben Lokationen, die auf einem Ost-West Profil entlang 8° N liegen, gebohrt. Diese Bohrstrategie ermöglicht auch die auf einem submarinen Fächer vorhandenen lateralen Verschiebungen von Depozentren zu studieren und dementsprechend bei der Interpretation zu berücksichtigen.Mit diesem Fortsetzungsantrag wird vorgeschlagen, die Ergebnisse von IODP Exp. 354 und das vorhandene seismische Datennetz von zwei Voruntersuchungen (RV Sonne Fahrten SO125 und SO188) zu benutzen, um eine neue Stratigraphie für den Bengal Fächer unter Berücksichtigung der regionalen tektonischen und klimatischen Geschichte zu erstellen. Die existierende Stratigraphie basierte a) auf dem dürftigen Altersmodell der DSDP Bohrung 218, bei der nur die spot-coring Methode angewandt wurde, und b) nur auf den seismischen Daten die entlang 8° N gesammelt wurden. Das Einbeziehen aller vorhandenen Daten wird die Stratigraphie bis 11° N erweitern. Neue Datierungen der stratigrafischen Elemente werden das Verständnis des Aufbaus des Fächers in Abhängigkeit von der Entwicklung des Himalaya/Tibets Systems und des asiatischen Monsuns signifikant verbessern. Schließlich soll dieses Projekt dazu beitragen, das Prozessverständnis von source-to-sink Systemen zu erweitern.In der laufenden Projektphase wurden/werden alle vorhandenen seismischen Daten (neu) prozessiert. Eine seismo-stratigraphischen Analyse unter Berücksichtigung der vorliegenden Datierungen von erbohrten hemipelagischen Schichten wurde begonnen, und soll dann zu einer robusten regionalen Stratigrafie führen. Ziele der dann darauf basierenden Interpretation sind die genaue Determinierung des Erst-Aufbaus von Channel-Levee Systemen, die Ermittlung von Reihenfolge und durchschnittlicher Lebensdauer von individuellen Channel-Levee Systemen pro datierbaren Zeitscheiben, und die Untersuchung inwiefern der Aufbau des Fächers von Nord nach Süd innerhalb der definierten Zeiträume variierte. Diese Ergebnisse werden in die Budgetierung von Sedimentflüssen eingehen, und sind von signifikanter Relevanz für das gesamte IODP Projekt, um Ergebnisse einzelner Bohrungen in diesem lateral hochdynamischen System einordnen und gewichten zu können.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Frankreich
Mitverantwortlich
Professor Dr. Volkhard Spieß
Kooperationspartner
Professor Dr. Christian France-Lanord; Dr. Hendrik Lantzsch