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Entwicklung der westnamibischen Flusssysteme seit dem Eozän - ein multimethodischer Ansatz

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261205704
 
Ziel des angestrebten Projekts ist die großräumige und langfristige Rekonstruktion von Beckenevolution mittels Untersuchungen der Sedimente rezenter Flüsse und deren Vorgängern. Äußerst geringe Erosionsraten seit dem Eozän, ausgesprochen gut erhaltene Aufschlüsse eozäner bis rezenter fluvialer Sedimente und das weitgehende Fehlen präziser Altersbestimmungen ließen die Wahl des Arbeitsgebietes auf das westnamibische Abflusssystem fallen. Um präzise Alter der einzelnen Terrassenstufen zu bestimmen, sowie Unterschiede in der Provenienz der Sedimente festzustellen ist dies die erste Studie welche sowohl die routinemäßig verwendeten terrestrischen kosmogenen Nuklide (TCN) 10Be, 21Ne und 26Al aus Quarz als auch Altersbestimmungen an detritischen Zirkonen mittels U-Th-Pb und Lu-Hf Isotopie sowie morphometrischen Einzelkornanalysen kombiniert. Zusätzlich zu den genannten Methoden planen wir eine Machbarkeitsstudie für eine völlig neue and verbesserte Technik zur Altersbestimmung. Diese umfasst die Cross-Kalibrierung von 26Al und 36Cl in Kalzit, sowie von 36Cl, 41Ca und 53Mn in Magnetit. Unabhängig vom Erfolg, dieser in ihrem Ausgang ungewissen Studie, wird das wissenschaftliche Ergebnis die obengenannten Ziele keinesfalls in Gefahr bringen. Präzise Altersbestimmungen mittels routinemäßig angewendeter TCN und einmalig hochauflösende Provenienzanalysen unter Nutzung von Zirkonen bilden die Basis welche es uns ermöglichen wird die terrassenbildenden Ereignisse zeitlich zu bestimmen. Darauf aufbauend können weitere Rückschlüsse in Hinsicht auf geologische und paläogeographische Aspekte (tektonische Hebung, Ereignisse der Flusseinschneidung, Veränderlichkeit von Einzugsgebieten) gezogen werden. Die aus den Sedimenten gewonnenen Daten lassen ermöglichen es weiterhin potentielle Änderungen im Sedimentfluss, der Dynamik zwischen Quellen und Senken, der fluvialen Paläoumwelt, sowie einiger paläoklimatischer Bedingungen, wie Wasserdargebot und Abfluss zu rekonstruieren. Deshalb bildet dieses Projekt einen starken Kontrast zur überwiegenden Mehrheit aller früheren Studien, welche generell auf kleine Gebiete und/oder kurze Zeiträume beschränkt sind, und zum Ziel entweder paläogeographische und/oder gologische Rekonstruktionen oder lediglich das Verständnis der paläoklimatischen Bedingungen haben. Abschließend bietet die Kooperation zwischen zwei Institutionen, mit hochmodernen, voll ausgestatteten Laboren und ausgesprochener Erfahrung die Möglichkeit ein solches Projekt einmalig kostengünstig durchzuführen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Namibia
 
 

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