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Aktionskunst jenseits des Eisernen Vorhangs

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261273903
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Netzwerk widmete sich der Geschichte der Aktions- und Performancekunst jenseits des Eisernen Vorhangs und fragte nach den ästhetischen und politischen Dimensionen von Performances, deren kunst- und kulturhistorische Bedeutung vor dem Horizont der westlich geprägten Diskurse und Gegenstandsbereiche der Performance Studies ein immer noch zu erforschendes Desiderat geblieben ist. Das Attribut ‚jenseits’ bezog sich in diesem Zusammenhang nicht nur auf eine konkrete geopolitische Region und eine Epoche der europäischen Kunst zur Zeit des Kalten Krieges, sondern es implizierte gleichzeitig ein programmatisches Vorhaben, das die Masternarrative der Performancegeschichte infrage stellt. Denn das Konzept ‚Jenseits des Eisernen Vorhangs’ verabschiedet zugleich die Unterstellung einer strikten Zweiteilung Europas vor 1989 und die damit einhergehende Festschreibung von ost- und westspezifischen Ideologien oder künstlerischen Praktiken. Außerdem hat sich in der Arbeit des Netzwerks gezeigt, dass die dominanten Interpretationsnarrativen osteuropäischer Avantgarde-Kunst, die davon ausgehen, dass künstlerische Interventionen im Realsozialismus in der Regel als widerständig und protesthaft angesehen wurden, in vielen Fällen nicht mehr haltbar sind. Die gemeinsamen Forschungen in öffentlichen und privaten Archiven bzw. Nachlässen von Künstler_innen in Bremen, Budapest, Zagreb, Belgrad und Prag haben noch unbekannte Materialien zu entdecken erlaubt und neue narrative Rahmungen für deren Kontextualisierung und Systematisierung eröffnet. Diese Ergebnisse wurden in öffentlichen Veranstaltungen (Berlin, Budapest, Frankfurt) und einer Ausstellung (Berlin) bzw. werden in zwei Sammelbänden und einem Katalog veröffentlicht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Left Performance Histories. Recollecting Artistic Practices in Eastern and South-East Europe, Berlin: neue Gesellschaft für Bildende Kunst 2018
    Judit Bodor, Adam Czirak, Astrid Hackel, Beata Hock, Andrej Mirčev, Angelika Richter (Hg.)
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3202/caa.reviews.2019.47)
  • Performing Arts in the Second Public Sphere. Event-based Art in Late Socialist Europe, New York; London: Routledge 2018
    Katalin Cseh-Varga und Adam Czirak (Hg.)
    (Siehe online unter https://doi.org/10.4324/9781315193106)
  • Aktionskunst jenseits des Eisernen Vorhangs. Künstlerische Kritik in Zeiten politischer Repression. Cultural studies ; Band 52. Bielefeld: transcript, 2019. 242. S.
    Adam Czirak (Hg.)
 
 

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