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Aktionskunst jenseits des Eisernen Vorhangs

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261273903
 
Das Netzwerk widmet sich der Analyse von Performance- und Aktionskunst in Ost- und Mitteleuropa, deren ästhetische Verfasstheit und politische Relevanz in der Theoriebildung und Kanonisierung der Live Art bisher keine Beachtung gefunden hat. Ausgehend von den geopolitisch isolierten Kunstzentren der DDR (Dresden, Ostberlin, Leipzig) und deren Beziehungen zu bzw. ideologische Verwandtschaften mit anderen Künstlerszenen der Nachbarländer (Prag, Warschau, Bratislava) bzw. weiterer "Ostblock"-Städte (Budapest, Zagreb, Ljubljana) sollen neoavantgardistischen Positionen in der Zeit zwischen den 1960er Jahren und dem Systemwechsel untersucht werden, denn ihre kulturhistorische Bedeutung ist vor dem Horizont der westlich geprägten ästhetischen Diskurse und kunstwissenschaftlichen Gegenstandsbereiche ein immer noch zu erforschendes Desiderat geblieben. Das Netzwerkprojekt geht von der Annahme aus, dass die performativen Künste eine Schlüsselrolle in der Geschichte der europäischen Neoavantgarde gespielt haben und ausschließlich durch die Ermittlung von "Ost-West-" bzw. "Ost-Ost-Transfers" differenziert betrachtet werden können. Damit wird eine komparatistische und an kulturelle Austauschbeziehungen orientierende Betrachtung angestrebt, die eine länderspezifisch ausgerichtete Osteuropaforschung überwindet bzw. mit Hilfe der Netzwerkbildung eine vergleichende Perspektive auf den Gegenstandsbereich eröffnet. Ziel des Netzwerks ist somit die Erweiterung theater-, kultur- und medienhistorischer Fragestellungen und Referenzpunkte in der Geschichtsschreibung europäischer Kunst.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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