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MESUT 2: Mathematisches Verständnis Entwickeln mit SprachUnTerstützung - Empirische Studie zu differentiellen Gelingensbedingungen fach- und sprachintegrierter Förderungen im Angebots-Nutzungs-Modell

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261286886
 
Fachliches und sprachliches Lernen zu integrieren ist hoch relevant und aktuell für Bildungspolitik und Unterrichtsentwicklung. Am Beispiel des konzeptuellen Verständnisses von Brüchen wies die Vorgängerstudie die Lernwirksamkeit einer fach- und sprachintegrierten Förderung nach, und zwar für fachlich schwache, sprachlich starke oder schwache, ein- und mehrsprachige Jugendliche (Klasse 7). Weiteren Forschungsbedarf gibt es allerdings zu genaueren Bedingungen lernwirksamer fach- und sprachintegrierter Förderung, sowohl in der interaktiven Ausgestaltung der Lernangebote durch Lehrendenimpulse als auch in Voraussetzungen und Nutzungen der Lernenden. Im theoretischen Rahmen des Angebots-Nutzungs-Modells wird daher im beantragten Fortsetzungsprojekt gefragt: Welche Merkmale im Lernangebot, der Lernendennutzung und den Voraussetzungen weisen die stärksten Zusammenhänge mit dem fachlich-konzeptuellen und sprachlichen Lernzuwachs auf, und wie sind sie verknüpft? Als familiäre Voraussetzungen werden Mehrsprachigkeit und sozioökonomischer Status erfasst, als individuelle Voraussetzungen die Sprachkompetenz im Deutschen (C-Test), allgemein-kognitive Grundfähigkeiten (Befki) und fachliche Vorkenntnisse (im Brüche-Test). Um bzgl. fachlicher Voraussetzungen hinreichende Varianz zu erfassen, wird die bestehende Stichprobe der n = 186 fachlich Schwachen im Fortsetzungsprojekt um n = 200 fachlich Starke erweitert und ebenfalls 5 x 90 min lang fach- und sprachintegriert in 4-6-er-Gruppen gefördert. Im Prä-Post-Follow-up-Design werden die Förderungen untersucht auf differentielle Wirksamkeit bzgl. des konzeptuellen Verständnisses und der lexikalischen und diskursiven Sprachleistung. Verglichen werden 83 Fördergruppen nicht nur bzgl. der Unterschiede im Aufgabenmaterial und intendierten Lehrendenimpulsen (wie im vergleichenden Experimentaldesign der Vorgängerstudie), sondern zusätzlich durch Video-Rating bzgl. relevanter Merkmale der interaktiven Realisierung, die in mehreren Vorgängerprojekten identifiziert und operationalisiert wurden: Angebot und Nutzung werden in kommunikativer, diskursiver, konzeptueller und lexikalischer Dimension in teils niedrig, teils hoch inferenten Ratings erfasst und zu Lernzuwächsen in Beziehung gesetzt durch Mehrebenenmodelle. Zusätzliche qualitative Analysen der Lehr-Lernprozesse bzgl. des mikroanalytischen Zusammenspiels von Aktivierung und Teilhabe an den konzeptuellen Wissenskonstruktionsprozessen triangulieren die quantitativen Befunde von Zusammenhängen nicht nur zur Validierung, sondern ermöglichen erste Hypothesen zu ihrer Erklärung. Als Ertrag leiten sich unterrichtspraktisch und theoretisch höchst bedeutsame Erkenntnisse zur Ausdifferenzierung von Gelingensbedingungen für ein- und mehrsprachige Lernende mit schwachen oder starken fachlichen und sprachlichen Voraussetzungen ab. Beigetragen wird somit sowohl lehrenden- als auch lernendenseitig zur didaktischen Theoriebildung zum fach- und sprachintegrierten Unterricht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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