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Evolutionäre Entstehung und Entfaltung agamospermer Sippenkomplexe in der Gattung Potentilla (Rosaceae)

Antragsteller Dr. Christoph Dobes
Fachliche Zuordnung Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 26130435
 
Die mit mehr als 300 Arten vornehmlich nordhemisphärisch verbreitete Rosaceen-Gattung Potentilla (Fingerkraut) umfasst mit den Aggregaten der P. argentea, P. collina und P. verna drei agamosperme Sippenkomplexe europäischer Hauptverbreitung. Die Morphologie der ca. 15 im P. collina agg. zusammengefassten Arten spricht dabei dafür, dass diese hybridogen aus den beiden anderen genannten Formenkreisen und eventuell weiteren Sippen entstanden sind und über Agamospermie stabilisiert werden. Bei der Mehrzahl dieser Arten handelt es sich um disjunkt verbreitete und in ihren isolierten Vorkommen gefährdete Taxa. Mithilfe von ¿single locus¿ und ¿multilocus¿ DNA-Markern soll über einen phylogeographischen sowie einen populationsgenetischen Ansatz der genealogische Ursprung des P. collina agg. und die Differenzierung seiner Sippen untereinander sowie gegenüber ihren elterlichen Linien geklärt werden. In einem integrativen Ansatz werden Kern- und Plastidensequenzen von an der Genese des P. collina agg. beteiligten Arten herangezogen und Diversität, Differenzierung, Reproduktionsverhalten sowie zytologische und morphologische Struktur der Populationen erhoben. Diese Daten sollen auch der Beurteilung der reproduktiven Isolation und Konstanz der Sippen des P. collina agg. dienen. Bisherige Beobachtungen lassen für die Aggregate der P. argentea, P. collina und P. verna ein breites Spektrum von rezent entstandenen Hybridpopulationen bis hin zu apomiktisch stabilisierten Sippen vermuten. Die Entwicklung eines phylogeographischen Modells soll es ermöglichen, die erhobenen populationsgenetischen/-biologischen Parameter vor dem Hintergrund pleistozäner demographischer Prozesse zu beurteilen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Beteiligte Person Professor Dr. Marcus Koch
 
 

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