Ein basaler tetanurer Theropode (Dinosauria) aus dem Mittleren Jura Argentiniens: Implikationen für die frühe Evolution ther tetanuren Theropoden

• Antragsteller: Professor Oliver Rauhut, Ph.D.
• Fachliche Zuordnung: Paläontologie
• Förderung: Förderung von 2014 bis 2019
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261407141

Theropode Dinosaurier gehören sicherlich zu den auffälligsten Komponenten mesozoischer Wirbeltierfaunen und stellen auch heute, in der Form der Vögel etwa ein Drittel aller bekannten Tetrapoden. Neuere Forschung hat gezeigt, dass die Theropoden im Jura eine explosive Radiation erfuhren, und gegen Ende dieser Periode waren praktisch alle wichtigen Entwicklungslinien vorhanden. Die wichtigste dieser im Jura sich ausbreitenden Linien waren die Tetanuren, zu denen so bekannte fossile Formen wie Allosaurus, Tyrannosaurus oder auch Velociraptor, aber auch die heutigen Vögel gehören. Tetanuren treten im frühen mittleren Jura zum ersten Mal auf und gegen Ende der Periode haben sich alle wichtigen Gruppen etabliert. Allerdings ist insbesonders der mitteljurassische Fossilbericht der Theropoden extrem schlecht, und die meisten basalen Tetanuren sind nur von sehr fragmentarischen Exemplaren bekannt. Dementsprechend sind die frühe Evolution und auch die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den basalen Tetnauren immer noch schlecht verstanden. Geländearbeit in der früh-mitteljurassischen (Aalenium-Bajocium) Cañadón Asfalto Formation in der argentinischen Provinz Chubut führte zur Entdeckung eines Teilskelettes eines Theropoden; Erhalten sind ein fast vollständiger Schädel, die präsakrale Wirbelsäule, Vorderextremitäten und Teile der Hinterextremintäten. Somit repräsentiert dieser neue Theropode den vollständigsten basalen Tetanuren aus dem mittleren Jura und zeigt eine sehr ungewöhnliche Kombination von Merkmalen, die bisher zum Teil als Apomorphien verschiedener Gruppen basaler Tetnauren oder gar als diagnostisch für verschiedene Arten angesehen wurden. Das Ziel dieses Projekte ist somit eine detaillierte Untersuchung und Analyse dieses neuen Taxons, um seine Bedeutung für unser Verständnis der Evolution der basalen Tetanuren zu evaluieren. Wir werden das neue Taxon im Detail beschreiben und dokumentieren und eine neue phylogenetische Matrix ausarbeiten, in der verschiedene kürzlich publizierte Matrizen zusammengefasst werden. Die Inklusion des neuen Taxon wird wichtige Einblicke in die Verwandtschaftsverhältnisse basaler Tetanuren sowie die Merkmalsevolution und Homoplasie-Level an der Basis dieser Gruppe geben.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Argentinien
• Beteiligte Person: Dr. Diego Pol