Detailseite
Projekt Druckansicht

Complacency-Effekte und automation bias in der Mensch-Maschine-Interaktion

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 26169876
 
Mit der Automatisierung technischer Systeme sind zunehmend psychologische Probleme der Interaktion von Mensch und Automation in den Blickpunkt gerückt. Dabei hat insbesondere ein Phänomen an Bedeutung gewonnen, das als ¿Complacency¿ bezeichnet wird. Verstanden wird darunter ein übersteigertes Vertrauen in die Funktionen und die Zuverlässigkeit automatisierter Systeme, das sich in einer mangelnden Kontrolle und Überwachung dieser Systeme zeigt. Zentrales Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Entstehungsbedingungen des Complacency-Effekts zu untersuchen und seine Bedeutung für automationsbedingte Fertigkeitsverluste und Einbußen des Situationsbewusstseins im Umgang mit automatisierten Systemen zu bestimmen. Basierend auf der allgemeinen Arbeitshypothese, dass es sich bei dem Effekt um ein Problem der Aufmerksamkeitsausrichtung und Zielapriorisierung bei komplexen Aufgabenanforderungen handelt, sollen zwei Aspekte experimentell untersucht werden: Zum einen die Auswirkungen unterschiedlicher Aufgabenverteilungen zwischen Mensch und Maschine. Erwartet wird, dass der Complacency-Effekt und die anderen damit verbundenen Probleme umso stärker auftreten, je mehr die gewählte Funktionsallokation zu einem Zielkonflikt zwischen Automationsüberwachung und manuell auszuführenden Aufgaben führt. Zum anderen soll untersucht werden, welche Bedeutung dem Leistungszustand des Nutzers einer Automation bei der Entstehung des Complacency-Effekts zukommt. Dabei sollen Unterschiede zwischen Tag- und Nachtarbeit betrachtet werden. Als Praxismodell wird der Umgang mit Assistenzsystemen zum Fehlermanagement in der Prozesskontrolle herangezogen, der für die geplanten Experimente im Rahmen einer komplexen Laboraufgabe simuliert werden soll.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Ungarn
Beteiligte Person Dr. Bernd Lorenz
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung