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Solidarität und Leistungsgerechtigkeit in der Kooperativen Spieltheorie
Antragsteller
Professor Dr. André Casajus, seit 11/2015
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftstheorie
Accounting und Finance
Accounting und Finance
Förderung
Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261749485
Die Literatur zur kooperativen Spieltheorie befasst sich in jüngerer Zeit vermehrt mit plausiblen Lösungen im Spannungsfeld von Solidarität und Leistungsorientierung. Unser Projekt ist in diesem Forschungsprogramm angesiedelt. Die Shapley-Lösung (Shapley 1953) ist das wohl wichtigste punktwertige Lösungskonzept der kooperativen Spieltheorie. Young (1985) zeigt, dass die Shapley-Lösung durch drei ökonomisch gut interpretierbare Axiome charakterisiert ist: Effizienz, Symmetrie und starke Monotonie. Während Effizienz und Symmetrie eher "harmlose" Standardaxiome sind, spiegelt starke Monotonie die strenge Leistungsorientierung der Shapley-Lösung wider. Anstelle des starken Monotonie-Axioms betrachten van den Brink et al. (2013) ein schwaches Monotonie-Axiom. Dieses schwache Monotonie-Axiom ermöglicht es, Leistungsorientierung einerseits und Solidaritätserwägungen anderseits in Lösungskonzepten zu vereinen. Jedoch sind die Implikationen des schwachen Monotonie-Axioms noch wenig erforscht. Dies soll nun im Rahmen dieses Projektes erfolgen. Eine wichtige Frage in den Sozialwissenschaften beschäftigt sich mit der Formierung von Gruppen innerhalb der Gesellschaft. In der kooperativen Spieltheorie wurden Versuche unternommen, mit Hilfe von Stabilitätsüberlegungen die Formierung von Gruppen zu erklären. Dabei hat Solidarität zwischen den Spielern bisher jedoch keine Berücksichtigung gefunden. In diesem Projekt soll daher untersucht werden, inwiefern Solidarität die Bildung von Gruppen fördert. Schließlich bilden die Shapley-Lösung und deren Charakterisierungen die Grundlage für viele weitere Anwendungen und Allokationsregeln als auch deren Fundierung. In diesem Projekt sollen etablierte Anwendungen vor dem Hintergrund von Solidaritätsüberlegungen neu betrachtet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich, Japan, Niederlande, Südkorea
Beteiligte Personen
Professor Johannes René van den Brink, Ph.D.; Professor Sylvain Béal, Ph.D.; Professor Youngsub Chun, Ph.D.; Professor Yukihiko Funaki, Ph.D.; Amandine Ghintran, Ph.D.
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Frank Hüttner, bis 11/2015