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Alterungskontrollierte Kristallisation von Polylactid. Teil 3: Steuerung der Kristallisation, Struktur und Eigenschaften von Polylactid-Formteilen durch kontrollierte Keimbildung während und nach dem Spritzgießprozess

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr.-Ing. René Androsch; Dr.-Ing. Ines Kühnert
Fachliche Zuordnung Kunststofftechnik
Förderung Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261899164
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt „Alterungskontrollierte Kristallisation von Polylactid“ hat zu zahlreichen neuen Erkennntnissen geführt, welche sowohl zu einem besseren Verständnis des Langzeitverhaltens nach erfolgter Schmelzeverarbeitung geführt haben als auch die Möglichkeit eröffnen, den Verarbeitungsprozess hinsichtlich der Generierbarkeit spezifischer Strukturen via Kontrolle des Kristallisationsprozesses besser zu steuern. Während Kenntnisse zur Kristallisationskinetik von Polylactid (PLA) bereits vor Duchführung des Projektes vorlagen, haben die durchgeführten Arbeiten qualitativ neue Erkenntnisse zur Keimbildungskinetik erbracht. Hierbei lag der Schwerpunkt der Untersuchungen auf Keimbildungsbedingungen wie diese bei Anwendung von Produkten, also bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen, oder bei der Verarbeitung, also während oder nach Scherung der Schmelze, vorliegen. Bezüglich der Keimbildung bei Umgebungstemperatur, wurde zum Beispiel erarbeitet, dass sich im vollkommen amorph erstarrten Material nach etwa 0.3 bei 3 Jahren homogene Kristallisationskeime bilden, die dann bei geringer Temperaturerhöhung zu Kristallen wachsen können. Während dieses Alterungszeitraumes kommt es zu einer Densifizierung des amorphen Materials, was mit einer erheblichen Änderungen von mechanischen Eigenschaften einhergeht. Bezüglich einer möglichen Steuerung des Schmelzeverarbeitungsprozesses, wurde am Beispiel des Spritzgussverfahrens demonstriert, wie Grundlagenwissen über die Keimbildungskinetik in der gescherten Schmelze mit ingenieurtechnischen Wissen über den Verarbeitungsprozess kombiniert werden kann. Auf der einen Seite wurde die Mindestenergie (kritische Fließarbeit) zur scherinduzierten Erzeugung von Kristallisationskeimen bereitgestellt, und zum anderen der Spritzgussprozess unter Nutzung von Simulationssoftware derart ausgelegt, dass dieses Kriterium erfüllt wurde. Damit es möglich, dass die Kristallisation von PLA im Schmelzeverarbeitungsprozess, sowohl über die Temperaturführung als auch den mechanischen Energieeintrag, über die Erhöhung der Keimzahl deutlich beschleunigt werden kann und gleichzeitig feinkristalline Strukturen erzeugt werden können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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