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Modalitätsspezifizität und konzeptuelle Generalisierung von Handlungseffekt-Antizipationen

Antragsteller Professor Dr. Iring Koch
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262195089
 
In der kognitiven Psychologie besagt das "ideomotorische Prinzip", dass Handlungen durch die Antizipation ihrer intendierten sensorischen Konsequenzen ("Handlungseffekte") kontrolliert werden. Allerdings ist die spezifische Natur der Relation zwischen Handlung und antizipiertem Effekt bislang noch weitgehend ungeklärt. Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, zwei verbundene Fragestellungen zu untersuchen. Erstens untersuchen wir, inwieweit die Zuordnung (d.h. Passung) von Reaktionsmodalität (z.B. manuell vs. vokal) und Effektmodalität (z.B. visuell vs. auditiv) die Wirkung von Effektantizipationen beeinflusst. Zweitens untersuchen wir, inwieweit die Rolle von Effektantizipationen in der Handlungssteuerung von perzeptuellen Ähnlichkeitsrelationen zwischen Handlung und Effekt auf konzeptuelle Relationen verallgemeinert werden kann. Hierzu verwenden wir ein Handlungs-Effekt Kompatibilitäts-Paradigma mit vorhersehbaren Effekt-Stimuli. Frühere Studien zeigten, dass die Leistung besser ist, wenn der Effekt mit der Handlung in Bezug auf "dimensionale Überlappung" kompatibel ist als wenn er nicht kompatibel ist, was nahelegt, dass eine Repräsentation des Effekts der Handlung vorausgeht. Mittels verschiedener Varianten dieses experimentellen Paradigmas manipulieren wir systematisch die Modalität von Handlung und Effekt, um die Rolle der Modalitätspassung in der Effektantizipation zu untersuchen. Weiterhin untersuchen wir die Rolle von konzeptuellen Relationen zwischen Handlungen und Effekten, indem wir perzeptuelle Oberflächenmerkmale der Effekte variieren, so dass auch perzeptuell unähnliche Effekte die konzeptuelle Relation zur Handlung beibehalten können (z.B. beim bilingualen Transfer zwischen verbalen Handlungen und verbalen Effekten). Zusammengenommen wird das Projekt das ideomotorische Prinzip im Hinblick auf die Rolle modalitätsspezifischer Einflüsse sowie die Bedeutung perzeptueller vs. konzeptueller Effektantizipationen verfeinern und damit zu einem besseren Verständnis der kognitiven Mechanismen der Handlungssteuerung beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Andrea M. Philipp
 
 

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