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Einflussgrößen auf die Qualität von makroskopischen Nachfragemodellen im Personenverkehr

Fachliche Zuordnung Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262231088
 
Verkehrsnachfragemodelle sind ein wichtiges Werkzeug der Verkehrsplanung und dienen der Vorbereitung verkehrspolitischer Entscheidungen. Sie sollen die Wirklichkeit sowohl quantitativ als auch bezüglich der Verkehrsabläufe und der Wirkungszusammenhänge möglichst realitätsnah abbilden. Um die Qualität eines Verkehrsnachfragemodells zu überprüfen steht in der Modellierungspraxis der Vergleich der gemessenen und modellierten Verkehrsstärken an ausgewählten Querschnitten im Vordergrund. Das erklärt sich zum einen aus der Tatsache, dass Verkehrsstärken vergleichsweise einfach zu erheben sind. Zum anderen ist die Verkehrsstärke bei vielen Planungen die maßgebende Größe, an der sich Entscheider orientieren, um die verkehrlichen Auswirkungen eines Zustandes zu erfassen. Damit zusammenhängende Problematiken werden hingegen selten diskutiert. Zunehmend werden auch Reisezeiten- und Reiseweitenverteilungen sowie entfernungsabhängige Modal-Split Anteile bei der Validierung von Verkehrsnachfragemodellen betrachtet. Grundlegende Aussagen über den Einfluss der Modelleingangsdaten und der Annahmen bei der Modellbildung auf die Qualität fehlen jedoch. Ziel des Projektes ist es, die Einflussgrößen auf die Qualität makroskopischer Verkehrsnachfragemodelle für den Personenverkehr zu identifizieren und die Bedeutung ausgewählter Einflussgrößen zu quantifizieren. Wesentliche Einfluss auf die Modellqualität haben die Genauigkeit der Eingangsdaten (Strukturdaten, Netzdaten, Verhaltensdaten), die Segmentierung von Daten des Verkehrsangebots (Detaillierungsgrad des Netzes) und der Verkehrsnachfrage (Verkehrszellen, Personengruppen, Wegezwecke, Modi), die Modellannahmen zur Nachbildung der Entscheidungsprozesse der Verkehrsteilnehmer sowie die numerische Genauigkeit des Modells. Um Aussagen über die Qualität von Verkehrsnachfragemodellen treffen zu können, werden einerseits die in der aktuellen Literatur verwendete Qualitätsmaße aufgegriffen und bewertet. Die Qualitätsmaße werden dann auf derzeit in der Planungspraxis eingesetzte makroskopische Verkehrsnachfragemodelle angewendet. Dabei werden ausgewählte Einflussgrößen gezielt variiert, so dass Aussagen zur Bedeutung dieser Einflussgrößen getroffen werden können. Um die Qualität eines Modells messen zu können, sind Referenzdaten erforderlich, die das tatsächliche Verhalten der Verkehrsteilnehmer repräsentativ wiedergeben. Hierfür werden georeferenzierte Daten aus einer Haushaltsbefragung verwendet und Daten aus einer virtuellen Realität erstellt. Am Ende sollen Aussagen zu den Einflussgrößen und Empfehlungen für die Ermittlung und Sicherstellung der Qualität von Verkehrsnachfragemodellen stehen, die einerseits Impulse für weitere Forschungen auf dem Gebiet der Verkehrsnachfragemodellierung geben und andererseits Hinweise für die Praxis der Modellierung liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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