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Metformin als adjuvante Therapie beim Glioblastom - vorbereitende Untersuchungen zu einer Phase I/II-Studie

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Michael Leitzmann; Dr. Corinna Seliger
Fachliche Zuordnung Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190230491
 
Glioblastome sind primäre Gehirntumore, die gemäß der WHO Klassifikation den höchsten Grad der Malignität aufweisen, und mit einer Inzidenz von 7/100 000/Jahr zu den häufigsten intrakraniellen Tumoren gehören. Metformin ist das weltweit am häufigsten verschriebene orale Antidiabetikum. Neben den bekannten blutzuckersenkenden Wirkungen von Metformin wird diesem Antidiabetikum in aktuellen Studien auch eine Verringerung des Tumorrisikos zugeschrieben (1). Der Zusammenhang zwischen der Einnahme von Metformin und dem Risiko ein Glioblastom zu entwickeln wurde bisher noch nicht untersucht. Allerdings konnten verschiedene Autoren ausgeprägte hemmende Effekte von Metformin auf Gliomzellen in vitro und in vivo nachweisen (2-4).Wir befassten uns in einer Reihe von Studien mit der Epidemiologie von Gliomen sowie deren Metabolismus (5, 6). Für die aktuelle Fragestellung gewannen wir Zugang zur clinical practice research datalink (CPRD)-Datenbank, die über 8 Millionen Patienten in Großbritannien einschließt, untersuchten in Vorversuchen die Wirkung von Metformin auf Hirntumor-initiierende Zellen (BTIC) aus Tumorfrischpräparaten und entwickelten einen Algorithmus, der in vitro das Ansprechen von Tumorzellen auf eine spezifische Substanz vorhersagt (Moeckel et al., submitted).Im Rahmen des beantragten Projekts sollen Vorarbeiten für eine prospektive, randomisierte Phase II-Studie geleistet werden, die Metformin als adjuvante Therapie bei Glioblastom-Patienten untersucht.Sowohl ein detailliertes Verständnis der metabolischen und molekularen Veränderungen, als auch ein Algorithmus der Therapieansprechen in vitro vorhersagt, wird entscheidend zur Planung einer klinischen Phase II-Studie beitragen, um Patienten zu selektionieren, bei denen eine größtmögliche Wirkung von Metformin zu erwarten wäre. Eine Aussage über den möglichen hemmenden Effekt von Metformin auf die Tumorentstehung und den Verlauf der Tumorerkrankung in einem unselektionierten Patientenkollektiv können wir zudem mit Hilfe unseres epidemiologischen Teilprojektes treffen.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen
 
 

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