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Der ertebøllezeitliche Siedlungsplatz von Strande LA 163, Kr. Rendsburg - Eckernförde und die Littorina-Transgression - submarine Prospektionsarbeiten und Sondagen

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2014 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262542661
 
Am Fundplatz Strande LA 163 in der Kieler Bucht wurden 2012 im Rahmen einer zweiwöchigen unterwasserarchäologischen Sondage in sechs Meter Wassertiefe in situ liegende Kulturschichten einer ufernahen Abfallzone erstmals untersucht und in einem Ausschnitt dokumentiert. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass an dieser Stelle eine Ufersiedlung der älteren Ertebøllekultur bestand, die in Folge der Littorinatransgression ertrunken ist. Die Voruntersuchung erbrachte trotz der kurzen Dauer der Arbeiten ein beeindruckendes Fundinventar und belegte eine gute Erhaltung, insbesondere der organischen Funde; sie lassen erkennen, dass vor Ort Fischfang betrieben aber auch handwerkliche Aktivitäten durchgeführt wurden. Besondere Bedeutung hat es, dass bei den Sondagen auch menschliche Überreste angetroffen wurden, die ohne Kontamination geborgen werden konnten, was hervorragende Voraussetzungen für aDNA-Analysen bietet. Ein weiteres Charakteristikum dieses submarinen Fundplatzes ist, dass im Nahbereich des Fundplatzes Baumstämme erhalten sind, die dendrochronologisch datierbar sind. Entsprechend konnte die Zeitstellung der Siedlung mit Hilfe dendrochronologischer, typochronologischer und physikalischer Datierungen übereinstimmend in den Zeitraum 5390-4750 v. Chr. eingegrenzt werden. Der Ablauf der Landschaftsveränderungen, die küstengeologische Genese und auch die Dynamik der Sedimentationsprozesse am Fundplatz sind jedoch noch offen. Ebenso ungeklärt sind die Ausdehnung der in den Grabungsschnitten erfassten Abfallzone und die Lage und Größe des dazugehörigen Siedlungsplatzes selbst. Von Tauchern gemeldete Einzelfunde in der Umgebung, die Beobachtung weiterer Baumstämme und Torfkanten sowie zahlreiche an den Strand gespülte Artefakte lassen vermuten, dass im Umfeld des Fundplatzes Strande mit weiteren Siedlungsstrukturen und Landschaftsresten zu rechnen ist. Hier will das beantragte Vorhaben ansetzen: Es soll einerseits mittels Bohruntersuchungen die Ausdehnung und Erhaltung der fundführenden Schichten des Fundplatzes Strande LA 163 genauer untersuchen. Außerdem soll eine systematische Prospektion die Auffindung weiterer, im Endmesolithikum genutzter Areale ermöglichen. Durch diese Arbeiten soll das bisher als hervorragend eingeschätzte archäologische Potential der Region Kieler Bucht für die Erforschung des Endmesolithikums genauer skizziert werden. Es soll somit geprüft werden, ob der Fundplatz und sein näheres Umfeld die Grundlage für weitere Forschungen zur Ergründung der Lebensweise der letzten Jäger- und Sammlergemeinschaften in einem für das Mesolithikum wenig untersuchten Gebiet bilden kann. Sollte sich im Rahmen des Projekts das sich abzeichnende außergewöhnliche Potenzial bestätigen, ist mittelfristig eine Intensivierung der Forschungen geplant.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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