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Bedeutung der vom Phosphoproteingen kodierten Proteine des Newcastle Disease Virus für die Virulenz im natürlichen Wirt

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262594682
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die im Rahmen des Projektes erzielten Ergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung des Wissens und des Verständnisses des Newcastle Disease Virus. Es konnte erstmalig gezeigt werden, dass auch bei NDV ein W-Protein existiert und bei der Virusreplikation sowohl beim lentogenen NDV Clone 30 als auch beim velogenen NDV Herts33/56 entsteht. Die weiterführenden Untersuchungen zur Funktion des W-Proteins machten deutlich, dass das W Protein des NDV Stammes Clone 30 bei infizierten Zellen vorrangig im Kern lokalisiert. Eine Veränderung des zweiteiligen (bipartiten) Kernlokalisationssignals führte zu einer deutlich veränderten Verteilung des W-Proteins in der infizierten Zelle. Ob die Lokalisation des W-Proteins einen Einfluss auf charakteristische Eigenschaften des Virus hat, konnte noch nicht geklärt werden, sollte aber durch Herstellung eines entsprechenden (Deletion/Mutation des Kernlokalisationssignals) rekombinanten Virus mit einer polybasischen Aminosäuresequenz an der proteolytischen F-Spaltstelle weiter verfolgt werden. Die hier durchgeführten Untersuchungen sollten zeigen, ob das W-Protein essentiell für die Replikation ist und welchen Einfluss es auf die Pathogenität des Virus hat. Die dafür hergestellten NDV Clone30 Mutanten waren durch Mutationen/Deletionen gekennzeichnet, die eine Eliminierung der W-Protein-Expression bewirken. Um mögliche Auswirkungen der W-Proteinexpression auf die Pathogenität zu untersuchen wurden diese Rekombinanten auch mit einer proteolytischen Fusionsproteinspaltstellensequenz (112RRQKR*F117) hergestellt, die typisch für virulente NDV ist. Die resultierenden Virusrekombinanten replizierten wie die entsprechenden, im P-Gen unveränderten, NDV vergleichbar, so dass geschlussfolgert werden kann, dass das W-Protein auf die Replikation keinen entscheidenden Einfluss hat. Die Aussage zum Einfluss des W-Proteins auf die Pathogenität des Virus ist noch nicht vollständig gesichert, da die Virusrekombinante, bei der innerhalb des P-Gens nur eine auf das Fehlen des W-Proteins ausgerichtete Mutation vorlag sich nicht vom entsprechenden im P-Gen unveränderten Virus (beide mit F-Protein Sequenz 112 RRQKR*F117) in der mean death time unterschied (MDT 69 h, bzw. 78 h, also beide < 90 h und damit mesogene Viren), während die Deletion der Editierungsstelle im P-Gen bei zusätzlicher Insertion eines V-Gens in das Genom die Pathogenität (trotz Vorliegens der polybasischen F-Protein Sequenz 112 RRQKR*F117) deutlich abschwächte (MDT 120 h, also > 90 h und damit lentogen) und es damit zu einem Wechsel des Pathogenitätstyps von mesogen zu lentogen kam. Es ist anzunehmen, dass die verstärkte V-Proteinexpression durch das zusätzlich eingefügte Gen ursächlich dafür ist. Der mit Hilfe des Interferontests untersuchte Einfluss des NDV W-Proteins auf die Interferonantwort zeigte, dass das NDV W-Protein sowohl des untersuchten lentogenen als auch des velogenen NDV, im Gegensatz zum Nipahvirus W-Protein, den Signalweg der späten Phasen der zellulären Interferonantwort nicht inhibiert.

 
 

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