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Enzyklopädie als Wissensformat. Das Beispiel der volkskundlichen Erzählforschung

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 26272808
 
Im Zentrum des Projekts steht das Wissensformat Enzyklopädie, konkret die Enzyklopädie des Märchens (EM, ab 1958). Die EM ist ein Wissens- und Publikationsformat, das divergente Inhalte, Methoden, Theorien und Akteure nebeneinander platziert und damit gut zwei Jahrhunderte unterschiedlichster Wissensansprüche und -produktion mit dem Komplex „Erzählen“ reflektiert. Untersucht werden die Bedeutung des Standortes Göttingen als eines kommunikativen und organisatorischen Knotenpunkts im Rahmen eines internationalen Netzwerks (Räume); die Produktion und Rezeption des anspruchsvollen Wissensformats Enzyklopädie auf dem Hintergrund gesellschaftlich längst vertrauter Sammlungen (Medien) sowie die soziale Interaktion und Organisation, die Bedeutung einzelner Personen und ihrer Biographie, die von ihnen eingesetzten Praktiken und Formen der Wissenskommunikation und -Produktion (Akteure). Das Teilprojekt führt im Rahmen des Verbundprojekts in den weiteren Themenzusammenhang der Erzählforschung ein. Diese eignet sich durch ihren tiefen historischen Horizont in besonderem Maße dazu, die zentralen Fragen der Wissensforschung nach Definition, Produktion, Distribution und Rezeption von Wissen sowie den dabei laufenden gesellschaftlichen Interaktionen gesellschaftlicher Teilgruppen zu beantworten. Die Eignung ergibt sich auch aus dem Gegenstand der Erzählforschung, dem menschlichen Erzählen als Form der Weltaneignung und -auslegung. Dass dieser Untersuchungsgegenstand in besonderer Weise seinen „Sitz im Leben“ hat, zeigt u. a. die Vielfalt und große Nachfrage nach den in diesem Feld geschaffenen Wissensformaten, von denen die Enzyklopädie ein besonders wichtiges Format darstellt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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