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Historisieren. Etablierung eines Kulturmusters in Schillers Geschichtsdramen und deren Aneignung in Theater und Schule des 19. Jahrhunderts

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262900537
 
Untersucht wird der Beitrag, den die Bühneninszenierungen von Schillers Wallenstein-Trilogie zur Ausprägung und gesellschaftlich-kulturellen Durchsetzung jenes historischen Denkens geleistet haben, das im 18. Jahrhundert entstanden ist und seitdem vielfältig die Weltwahrnehmung und die Strategien der Lebensbewältigung prägt. Dazu wird der Umgang mit der Wallenstein-Trilogie auf dem Theater von der Uraufführung bis zum Ersten Weltkrieg anhand exemplarischer Inszenierungen und Aufführungen untersucht. Anhand des überlieferten Text- und Bildmaterials wird gezeigt, wie und in welchen Formen sich das Historisieren im Verlauf des 19. Jahrhunderts auf der Bühne etabliert und welche (unterschiedlichen) Bedeutungen und Funktionen dem szenischen Gestaltungsmittel von Theaterschaffenden und Rezipienten zugewiesen werden. Darüber hinaus wird nach den Korrelationen zwischen der Bedeutung, die die Theaterschaffenden der historisierenden Inszenierungspraxis zuweisen, und ihrer Aus- und Umdeutung der literarischen Vorlage gefragt. Durch die Erschließung und Auswertung vielfach noch ungenutzter und in mehrmonatigen Forschungsreisen erschlossenen Rezeptionszeugnisse (Theaterkritiken, Bühnenadaptionen, Fotografien und Grafiken) sollen schließlich die Praktiken des Umgangs mit den Problemen des Historisierens (historische Distanz vs. ästhetische Vergegenwärtigung, Faktizitätsbetonung vs. Kontruktionsbewusstsein) sowie dessen Ausstrahlung auf nicht professionell mit Geschichte befasste Bevölkerungsgruppen greifbar werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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