Detailseite
Projekt Druckansicht

Die 24/7-Gesellschaft und das physische und psychische Wohlbefinden von Eltern und Kinder in Deutschland

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263005344
 
Seit einigen Jahrzenten vollzieht sich ein Wandel von der postindustriellen Gesellschaft zur 24/7-Gesellschaft. Die 24/7-Gesellschaft verlangt Dienstleistungen rund um die Uhr und verstärkt somit die Nachfrage nach Abend-, Nacht- und Wochenendarbeit. Die zunehmende Prävalenz solcher atypischen Arbeitszeiten gibt Anlass zur Sorge hinsichtlich möglicher Konsequenzen für erwerbstätige Eltern und deren Kinder. Über die Auswirkungen atypischer Arbeitszeiten auf das familiale Wohlergeben liegen bislang nur wenige Studien vor, von wiederum denen die meisten auf US-amerikanischen Daten basieren. In diesem Projekt werden die Auswirkungen von atypischen Arbeitszeiten auf das psychische und physische Wohlbefinden von Eltern und Kindern anhand repräsentativer Längsschnittdaten für Deutschland (SOEP, Familien in Deutschland, pairfam) untersucht. Dabei gehen wir folgenden Untersuchungsfragen nach: Arbeiten Eltern infolge eines ungenügenden Angebots an institutioneller Kinderbetreuung häufiger zu atypischen Arbeitszeiten als kinderlose Personen? Haben atypische Arbeitszeiten negative Folgen für das elterliche Wohlbefinden und die Partnerschaftsstabilität? Finden sich negative Konsequenzen von elterlicher Abend-, Nacht-, und Wochenendarbeit bezüglich des physischen und psychischen Wohlbefindens von Kindern und deren Schulerfolg? Wenn ja, was sind die med iierenden Faktoren? Inwiefern sind negative Effekte von familialen und kindbezogenen Merkmalen abhängig? Angesichts des kontinuierlichen Anteils an Doppelverdiener-Familien sind diese Fragen in sozial- und familienpolitischer Hinsicht von großer Bedeutung. Darüber hinaus zielt unser Projekt auf die Analyse einen wenig beachteten Aspekt von sozialer Ungleichheit und deren Auswirkungen auf das familialen Wohlergehen ab. Die sozialwissenschaftliche Ungleichheitsforschung hat das individuelle Wohlergeben zumeist in Abhängigkeit von Bildung, Berufsstatus, Erwerbstatus oder Einkommen analysiert. Unser Projekt hingegen fokussiert nicht auf den Berufsstatus oder darauf, ob Eltern arbeiten, sondern wann sie arbeiten. Dadurch generiert dieses Projekt neue Kenntnisse hinsichtlich sozialer Ungleichheiten in der 24/7-Gesellschaft.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung