Detailseite
Realistische Simulationen photoaktiver Systeme auf Hochleistungsrechnern mit Vielkernprozessoren
Antragsteller
Professor Dr. Tobias Kramer; Professor Dr. Alexander Reinefeld
Fachliche Zuordnung
Statistische Physik, Nichtlineare Dynamik, Komplexe Systeme, Weiche und fluide Materie, Biologische Physik
Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263051053
Unser interdisziplinäres Projekt befasst sich mit der Fragestellung, den Mechanismen des Energietransports in photoaktiven Systemen auf molekularem Niveau mithilfe genauer, rechenaufwendiger Simulationen auf Hochleistungsrechnern mit Vielkernprozessoren der nächsten Generation aufzuklären. Jüngste Experimente an Photosynthesekomplexen weisen auf einen partiell kohärenten Mechanismus beim gerichteten Energietransfer von der Antenne zum Reaktionszentrum in großen Chlorophyllnetzwerken hin. Um jedoch den zugrundeliegenden physikalischen Mechanismus aufzuklären und die gewonnenen Erkenntnisse für den Entwurf neuer energiewandelnder Bauelemente wie organische Solarzellen anzuwenden, sind präzise Berechnungen der zeitabhängigen Dynamik erforderlich. Bislang kann mittels der "Hierarchical Equations of Motion" (HEOM)-Methode auf einem einzelnen Grafikprozessor die Simulation zeitaufgelöster Spektren von kleinen Photosynthesekomplexen in Schwefelbakterien realisiert werden. Größere photoaktive molekulare Systeme erfordern jedoch den Einsatz von Hochleistungsrechenclustern mit Vielkernprozessoren. Eine notwendige Voraussetzung dafür ist, dass die Simulationsalgorithmen durch neue Optimierungsstrategien in ihrem Skalierungsverhalten deutlich verbessert werden. Nur so können die grundlegenden wissenschaftlichen Fragestellungen bezüglich der zeitlichen und räumlichen Entwicklung der Exzitonen beantwortet werden. Da die Leistungsgrenze von einzelnen Prozessorkernen mittlerweile erreicht worden ist, kann eine Leistungssteigerung von Hochleistungsrechnern nur noch durch massiv-parallele Prozessorarchitekturen erzielt werden. Um deren inhärente Parallelität plattformübergreifend zu erschließen sind generische Optimierungsstrategien zwingend nötig. Der HEOM Code eignet sich aufgrund seiner modularen Struktur besonders für entsprechende Untersuchungen. Gegenstand der Untersuchungen sind kommunikationsminimierende, graphbasierte Verfahren für Systeme mit gemeinsamem und verteiltem Speicher.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen