Kooperative Produktentwicklung als ad hoc-Prozess
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Innerhalb des Projektes wurde eine Lösung entwickelt, die eine sichere Kollaboration für Design-Reviews zwischen mehreren Teilnehmern ohne Vorlaufzeit ermöglicht. In der Industrie wachsen neue Anforderungen an das kooperative und kollaborative Entwickeln. Diese Anforderungen entstehen durch neu verfügbare Technologien, höhere Komplexität in Zuliefererketten und den Trend, dass virtuelle Teams aus Mitarbeitern verschiedener Domänen und Standorte gebildet werden. Im privaten Umfeld ist eine ständige Kommunikation praktisch Standard; somit erwartet auch die Industrie, dass sie Ad-Hoc kooperieren und kollaborieren kann, ohne dass der Schutz des geistigen Eigentums darunter leidet. Zu Beginn des Projektes wurden verschiedene Verfahren betrachtet und umgesetzt, um die Kollaboration zu verbessern. Hierbei sind ein Priorisierungskonzept sowie Optimierungen an der Lösung aus dem Vorlaufprojekt entstanden. Daraufhin wurde ein Streaming-Verfahren entwickelt, welches ad-hoc eine Kollaboration ermöglicht, die das geistige Eigentum weitestgehend schützt. Dieses Verfahren überträgt und überlagert die 2D-Abbilder von gerenderten 3D-Modellen eines jeden Teilnehmers. Eine korrekte Überlagerung ist notwendig, damit jeder Teilnehmer den visuellen Eindruck des gesamten Produktes korrekt wahrnehmen sowie Zusammenhänge und Abstände zwischen den Bauteilen richtig interpretieren kann. Um diese korrekte Überlagerung zu erreichen wird ein sog. Tiefenbild mitübertragen. Dieser Ansatz ermöglicht eine Kollaboration, die alle Teilnehmer gleichermaßen integriert, keine Vorlaufzeit erfordert sowie das geistige Eigentum weitestgehend schützt. Die Entwicklung geschah dabei auf Basis der entwickelten Applikation aus dem 1. Projekt, welche kontinuierlich erweitert wurde, um einen maximalen Nutzen aus den bereits existierenden Umsetzungen ziehen zu können. Im Rahmen dieses Projektes wurde ebenfalls untersucht, auf welche Weise sich CAD-Systeme beliebiger Hersteller koppeln lassen, um diese zur Kollaboration einzusetzen. Im Anschluss an die Untersuchung wurde eine beispielhafte Umsetzung entwickelt, welche zeigt, dass eine solche Koppelung möglich ist. Diese Umsetzung verbindet die CAD-Systeme der Firmen Siemens und Spaceclaim sowie dem Werkzeug, welches in dem Projekt entwickelt wurde.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2012). Kollaborativer Design Review am Multitouchtisch. In: Reiterer, H. & Deussen, O. (Hrsg.), Mensch & Computer 2012 – Workshopband: interaktiv informiert – allgegenwärtig und allumfassend!? München: Oldenbourg Verlag. S. 439-443
Woll, R. & Wolter, L.
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Kollaboration und digitale Werkzeuge in der Entwicklung. ATZ Extra. Mai 2012. S. 21-25
Stark, Rainer; Hayka, Haygazun; Müller, Patrick; Pasch, Florian
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Study on Collaborative Product Development and Digital Engineering Tools. PLM12, International Conference. Montreal, Canada, 2012
Müller, Patrick; Pasch, Florian; Drewinski, Roland; Bedenbender, Heinz; Hayka, Haygazun; Stark, Rainer