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Localizing Globalization: Sozialräumliche Veränderungen in den Überlebensstrategien von Haushalten und Dorfgemeinschaften im ländlichen Samoa

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 26374478
 
Einige Aspekte sind in der Globalisierungsdebatte noch nicht mit wünschenswerter Intensität geführt worden, weil bisher die Makro- und Gewinnerperspektive, marktwirtschaftliche Mechanismen, urbane Räume und Innovationszentren dominierte, während die Mikro- und Verliererperspektive, die Rolle der Subsistenzproduktion, der informellen Solidarnetzwerke in ländlichen Räumen eher selten fokussiert wurden. Das vorliegende Projekt will einen Beitrag leisten, diese Lücke aufzufüllen. Auf der Basis der Daten, die ich über die makro- und mikroperspektivische Entwicklung in Samoa habe, gehe ich von der Hypothese aus, dass der Globalisierungsprozess im ländlichen Samoa zu einem tief greifenden strukturellen Wandel führt, in dessen Verlauf die bisher intakte Subsistenzproduktion, die lokale Autonomie der Dorfräte (matai) und das auf Familieneigentum basierende Landrecht gefährdet erscheinen und damit die gesamte sozio-ökonomisch-kulturelle Ordnung, bisher ein zuverlässiges, auf self-reliance beruhendes Netz- und Bollwerk gegen Arbeitslosigkeit, Armut, Hunger, Entfremdung und Landflucht. Die Leitfrage des Projekts lautet deshalb: Ist das ländliche Samoa auch in einer globalisierten dynamischen Welt noch sozial nachhaltig? In teilnehmender Beobachtung, Leitfaden-Interviews und quantitativen Stichprobenerhebungen sollen die Überlebensstrategien in ländlichen Haushalten unter den durch die Globalisierung veränderten Rahmenbedingungen untersucht werden, insbesondere die Verflechtungen zwischen Markt- und Subsistenzaproduktion (Subsistenzindex) und die Bilanzen innerhalb und außerhalb der Grundproduktionen, aber auch soziokulturelle Begleiterscheinungen, insbesondere die Entwicklung der Netzwerke und Solidarsysteme, der Migrationsströme und der Wohn- und Siedlungsmuster.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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