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Auftragserfüllung in mehrstufigen Kundenhierarchien

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263894463
 
Die Auftragserfüllung zielt auf eine optimale Zuordnung von Kundenaufträgen zu verfügbaren Ressourcen - Kapazitäten und Bestände - ab. Diese Aufgabe stellt in Produktionssystemen eine große Herausforderung dar, da Beschaffung und Fertigung mit hinreichender Vorlaufzeit geplant werden müssen, die Kundennachfrage mit Unsicherheit behaftet ist, und sich Kunden in ihrer Wichtigkeit für das Unternehmen unterscheiden. Die zu diesem Thema verfügbare Literatur geht von der Annahme aus, dass die Kundengesamtheit in Segmente aufgeteilt, und diese gemäß ihrer Priorität oder Profitabilität geordnet werden können. Dies führt zu einem einstufigen Allokationsproblem, das der Perspektive eines Zentralplaners entspricht. Tatsächlich jedoch haben Kundensegmente in der Regel eine mehrstufige, hierarchische Struktur, die den Aufbau der Vertriebsorganisation widerspiegelt. Typische hierarchische Ebenen beziehen sich auf geographische Regionen, Vertriebskanäle oder Kundengruppen, wie z.B. Key Accounts. In diesem Fall gibt es keinen allwissenden Zentralplaner. Vielmehr liegen Informationsasymmetrien vor. Manager auf höheren Hierarchieebenen treffen Entscheidungen anhand aggregierter Daten und nicht anhand der Detaildaten individueller untergeordneter Ebenen. Die Allokationsplanung ist in diesem Fall ein mehrstufiger Prozess, bei dem übergeordnete Kontingente Schritt für Schritt auf nachgeordnete Ebenen heruntergebrochen werden. Im Fall einer geographischen Aufteilung werden z.B. knappe Produktmengen zunächst auf Kontinente, dann innerhalb der Kontinente auf Länder und schließlich auf lokale Regionen aufgeteilt. Es werden also sequentiell Allokationsentscheidungen über mehrere hierarchischen Ebenen hinweg und jeweils anhand der lokal verfügbaren Informationen getroffen. In der aktuellen Praxis, die sich in gängigen Advanced Planning Systemen widerspiegelt, werden diese hierarchischen Allokationsentscheidungen üblicher Weise mit Hilfe einfacher, vordefinierter Regeln wie etwa fixer Verteilungsschlüssel getroffen. Die verfügbaren Regeln sind jedoch zum einen sehr simpel, zum anderen fehlen Richtlinien, welche Regel unter welchen Bedingungen empfehlenswert ist und wie sie zu parametrieren ist. Die in diesem Projekt vorgeschlagene Forschungsarbeit zielt darauf ab, diese Wissenslücke in Theorie und Anwendung zu schließen und wissenschaftlich fundierte Methoden für das praktisch relevante Problem der Auftragserfüllung in mehrstufigen Kundenhierarchien zur Verfügung zu stellen. Die konkreten Projektziele sind: (1) Die Entwicklung neuartiger, fundierter Ansätze zur hierarchischen Auftragserfüllung, um die oben aufgezeigte relevante Forschungslücke zu schließen; (2) der Nachweis ihrer Einsetzbarkeit und Performanz, insbesondere im Vergleich zur derzeit gängigen Vorgehensweise; (3) die Ableitung von fundierten Empfehlungen hinsichtlich der Anwendungsvoraussetzungen unterschiedlicher Methoden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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